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Nach zwei Jahren Corona-Pause: Schweden stürmen die Festung

Der Königstein macht am Wochenende eine Zeitreise zurück ins 17. Jahrhundert. Dafür sorgen etwa 300 Darsteller und der Lärm von echten Kanonen.

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Mit Trommeln und Musketen: Etwa 300 Schweden erobern an diesem Wochenende die Festung Königstein.
Mit Trommeln und Musketen: Etwa 300 Schweden erobern an diesem Wochenende die Festung Königstein. © Thiel Public Relations

Es wird laut über dem Elbtal: Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause kann das bekannteste Historienspektakel auf der Festung Königstein an diesem Wochenende wieder stattfinden. Unter dem Titel "Die Schweden erobern den Königstein" werden etwa 300 Darsteller aus dem In- und Ausland am 17., 18. und 19. Juni ihr Lager auf der Bergfestung aufschlagen und Besucher zurück in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges versetzen.

Damals waren die gefürchteten Schweden ins Elbtal und in die Stadt Königstein eingedrungen. Im Jahr 1639 zogen schwedische Truppen unter Feldmarschall Johan Banér von Pirna kommend am Königstein vorbei nach Böhmen. Sie legten die Stadt – wie zuvor Pirna – in Schutt und Asche. Eine Erstürmung der Festung fand allerdings nie statt.

Diese wird aber nachgestellt. Etwa 20 historisch uniformierte Gruppen aus Sachsen, Brandenburg, Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen sowie aus Tschechien, den Niederlanden und Großbritannien reisen für das Event an. Auf dem Plateau errichten sie mit Zelten ein historisches Heerlager. Bereits ab Freitagnachmittag können Besucher einen Einblick in den militärischen und zivilen Alltag der damaligen Zeit bekommen: beim Kochen am offenen Feuer, Schmieden von Waffen oder Näharbeiten.

Am Sonnabend, punkt 10.45 Uhr, marschieren alle Gruppen gemeinsam auf dem Paradeplatz auf. Danach beginnen die Musketier- und Pikenier-Vorführungen. Lautstarker Höhepunkt ist am Sonnabend und Sonntag jeweils um 14 Uhr die einstündige "Erstürmung der Festung".

Einen besonderen Beitrag steuert in diesem Jahr das Museum Lützen aus Sachsen-Anhalt bei. In einer von dem Museum neu entwickelten Applikation für Smartphones zeigt es ein markantes Ereignis des Dreißigjährigen Krieges: die Schlacht bei Lützen 1632. Neben tausenden Soldaten verlor dabei auch der Schwedenkönig Gustav II. Adolf sein Leben. Drei bedeutende Persönlichkeiten aus dieser Schlacht wurden als Figuren nachgebildet. Mit der Applikation werden sie auf dem Smartphone lebendig.

Für die Veranstaltung gilt der reguläre Festungseintritt. Besuchern wird empfohlen, einen Gehörschutz zu tragen, während die Kanonen und Musketen knallen. Gäste mit Hunden werden gebeten, sich nicht in unmittelbarer Nähe der Schießvorführungen aufzuhalten. (SZ/kat)