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Sachsens älteste Garnisonskirche auf der Festung wird gefeiert

Das Gotteshaus auf dem Königstein zählt zu den bedeutendsten Architekturdenkmalen im Freistaat - hat aber ein junges Jubiläum vor sich.

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Die Garnisonskirche auf der Festung Königstein ist die älteste Garnisonskirche in Sachsen.
Die Garnisonskirche auf der Festung Königstein ist die älteste Garnisonskirche in Sachsen. © Matthias Hultsch

Die Garnisonskirche auf der Festung Königstein feiert am Pfingstmontag 20-jähriges Jubiläum. Damit ist aber nicht das Alter gemeint. Denn bei dem Gotteshaus handelt es sich um die älteste Garnisonskirche Sachsens.

Gefeiert wird das Jubiläum ihrer sogenannten Wiederindienstnahme. Die evangelisch-lutherische Garnisonskirche St. Georg wurde im Jahr 2000 nach jahrzehntelanger zweckentfremdeter Nutzung und anschließender Sanierung wieder in Dienst genommen. Der 20. Jahrestag fiel jedoch genau in die Zeit der Corona-Pandemie. Gefeiert werden konnte deshalb nicht. Das will die Festung Königstein dieses Jahr zu Pfingsten nachholen. Und zwar besonders feierlich mit Festgottesdienst, Orgelkonzerten und Kirchenführungen.

Der Festgottesdienst beginnt um 10.30 Uhr und wird von Gastprediger Pfarrer Lehnert und Kantor Eckard Pätzold von der Kirchgemeinde Königstein gestaltet. Dabei erklingen Orgel und Chorwerke des bedeutenden deutschen Komponisten Heinrich Schütz. Der frühbarocke Musiker, der anlässlich seines 350. Todestages in diesem Jahr bundesweit besonders geehrt wird, war einst Hofkapellmeister in Dresden. Diese Funktion führte ihn vermutlich auch auf den Königstein, wo er die Einweihung der Johann-Georgenburg im Jahr 1619 musikalisch gestaltet haben könnte.

Zusätzlich zum Festgottesdienst gibt Kantor Eckard Pätzold am Pfingstmontag ab 12 Uhr zu jeder vollen Stunde ein 15-minütiges Orgelkonzert mit Werken von Johann Kuhnau und César Franck. Mit 16 Registern verfügt das Instrument, das die Firma Jehmlich Orgelbau Dresden gefertigt hat, über ein für eine Orgel dieser Größe ungewöhnlich breites Klangspektrum.

Zwischen den Orgelkonzerten geben die Mitglieder des Festungsvereins Königstein Einblicke in die Geschichte der Garnisonskirche. Sie ist das älteste erhaltene Baudenkmal auf dem Tafelberg. Um 1200 als spätromanische Burgkapelle errichtet, wurde sie ab 1516 zur spätgotischen Kirche umgebaut und von Cölestiner-Mönchen genutzt. Mit dem Ausbau der Burg zur Festung diente das Gebäude ab 1596 als Garnisonskirche. Nach wiederholtem Umbau wurde diese 1676 erstmals geweiht.

Heute feiert die Kirchgemeinde Königstein hier regelmäßig Gottesdienste und es finden Trauungen und Taufen statt. Der Festgottesdienst, die Orgelkonzerte und die Führungen sind im regulären Eintritt der Festung Königstein enthalten. (SZ/kat)