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Komet mit bloßem Auge zu sehen

"Neowise" ist der Erde so nah wie seit tausenden Jahren nicht. Um ihn zu sehen, muss man momentan sehr früh aufstehen.

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Der Komet Neowise oder C/2020 F3 ist über Cered in Ungarn zu sehen.
Der Komet Neowise oder C/2020 F3 ist über Cered in Ungarn zu sehen. © Peter Komka/MTI/dpa

Heidelberg/Offenbach. Alle 5.000 bis 7.000 Jahre kommt der Komet Neowise der Erde so nah, dass er mit bloßem Auge zu sehen ist - derzeit ist es wieder soweit. "Am 23. Juli steht er der Erde am nächsten", sagt die Wissenschaftlerin Carolin Liefke vom Haus der Astronomie in Heidelberg. Dann beträgt seine Entfernung nur noch 103 Millionen Kilometer. Das entspricht ungefähr zwei Dritteln des mittleren Abstands der Erde zur Sonne. 

Doch bis zum 23. Juli müssen Sternengucker nicht warten: Schon jetzt erscheint der Komet morgens gegen 3.00 Uhr am nordnordöstlichen Sternenhimmel - bevor er von der aufgehenden Sonne überstrahlt wird. "Ab dem 18. Juli ist er dann in Deutschland nur noch abends zu sehen", sagt Liefke.

Alle 5000 bis 7000 Jahre kommt Neowise der Erde so nah, dass er mit bloßem Auge zu sehen ist - derzeit ist es wieder soweit.
Alle 5000 bis 7000 Jahre kommt Neowise der Erde so nah, dass er mit bloßem Auge zu sehen ist - derzeit ist es wieder soweit. © Peter Komka/MTI/AP/dpa

Wie hell der leuchtende Punkt mit seinem Schweif bei seiner größten Annäherung an die Erde scheinen wird, ist jedoch noch völlig unklar. "Kometen sind immer ein bisschen unberechenbar. Das müssen wir einfach abwarten", schätzt die Expertin. Auch von wo aus er tatsächlich zu sehen ist, ist ungewiss. Denn nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach ziehen bis mindestens Samstag (11. Juli) immer wieder dichte Wolken über Deutschland hinweg, die den Blick in den Himmel versperren.

Entdeckt wurde Neowise erst im März dieses Jahres von dem reaktivierten Weltraumteleskop gleichen Namens. (dpa)