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Kommentar: Hundeplatz ist mehr als lieblos

Birgit Ulbricht über generellen Leinenzwang.

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Der Leinenzwang gehört zu den vielen Fragen, die nicht einfach mit Ja oder Nein zu beantworten sind. Fakt ist, das Problem beginnt immer am oberen Ende der Leine. Der „Hundeführerschein“ wäre gar nicht so verkehrt. Denn wenn der Hund eben nicht hört oder doch schon aggressiv aufgefallen ist, kann er nicht frei herumlaufen und andere gefährden oder auch nur erschrecken.

Fakt ist aber auch, generell Leinenzwang anzuordnen, geht auf Kosten der Hunde. Sie müssen auch mal einer Duftspur folgen können, sie haben eine ganz andere Schrittgeschwindigkeit als wir und sie brauchen den Kontakt zu anderen Hunden, damit sie sozialisiert leben können. Hunde, bei denen die Gefahr des Weglaufens oder Wilderns besteht, sollten beim Spaziergehen wenigstens an der Schleppleine laufen. Aber ein freier Auslauf ist eben kein geführter Spaziergang durch die Stadt.

Spaß und Spiel für Hund und Hundehalter sind eine Möglichkeit, dem etwas Spannendes entgegenzusetzen. Doch auch die Stadt muss sich Gedanken machen. So ein ländliches Gebiet wie Großenhain hat es gar nicht nötig, alles zu verbieten – zumal der Hundefreilauf am Schacht in keiner Weise den Empfehlungen für Freiläufe entspricht. Der bietet gar nichts und ist – mit Verlaub – eine abgehakte Formalie. Mehr nicht.

Trotzdem: Irgendwie findet jeder Hundehalter hier noch seine Nische, eben weil es so ländlich zugeht. Dagegen dürften viele andere Städte nicht einmal Hunde halten – weil sich deren Naturbedürfnisse in keiner Weise erfüllen lassen.