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Kommentar: Von der Kette gelassen

Peter Anderson über Selbstständigkeit

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So eine Hotelkette bietet auf den ersten Blick vor allem Vorteile: Die Zentrale kümmert sich um die Homepage, um die Vermarktung auf den Online-Plattformen und die einzelnen Häusern können bei ihren Kunden gegenseitig füreinander werben.

Doch das Gesteuertsein durch eine Zentrale in der Ferne ist auch mit erheblichen Nachteilen verbunden. Bei größeren Entscheidungen muss immer nachgefragt werden. Die Glieder der Kette können sich nicht einfach frei bewegen und machen, was sie wollen. Sie werden durch den Verbund und die Spannung der Kette behindert. Es muss darauf geachtet werden, dass kein Glied aus Kette springt, kein Hotel aus der Reihe tanzt.

Für das Parkhotel bietet die neu gewonnene Selbstständigkeit deshalb zuerst einmal Chancen. Wie der Hotelchef ganz richtig sagt, dürfte es nun schnell und direkter möglich sein, auf die Möglichkeiten des hiesigen Marktes zu reagieren.

Unternehmen aus anderen Branchen, wie zum Beispiel die Feldschlösschen-Brauerei in Dresden, haben gezeigt, was unter diesen Umständen möglich ist. Der mittelständische Betrieb hat sich mit seinen Produkten so gut entwickelt, dass teilweise in der vergangenen Saison Engpässe bestanden und etwa das naturtrübe Radler nicht geliefert werden konnte.