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Kommt der Kulturbus für die Oberlausitz?

Im Kulturraum wird über ein neues Angebot nachgedacht. Es soll Menschen auf dem Land den Besuch von Theatern und Museen erleichtern.

Von Irmela Hennig
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Einmal im Jahr fährt ein Kunstbus durch die Oberlausitz, unterstützt von Künstlern wie Silke Rogalla und Benjamin Kneser. Nun wird geprüft, ob ein Kulturbus öfter fahren kann.
Einmal im Jahr fährt ein Kunstbus durch die Oberlausitz, unterstützt von Künstlern wie Silke Rogalla und Benjamin Kneser. Nun wird geprüft, ob ein Kulturbus öfter fahren kann. © Matthias Weber (Archiv)

Bautzen. Er rollt wieder – der Oberlausitzer Kunstbus. War er in den vergangenen Jahren vor allem zwischen Kamenz, Bautzen und Löbau unterwegs, wird er in diesem Jahr Knappenrode, Hoyerswerda, Schwarzkollm und Lauta ansteuern. Am ersten Juli-Wochenende fährt er Interessierte zu Ausstellungen und Aufführungen, sie können Konzerte und Lesungen hören. Auch im Bus selbst gibt es Kultur.

Bislang ist dieses Angebot, das vom Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien gefördert wird – dieses Jahr mit 23.500 Euro – auf ein Wochenende im Jahr beschränkt. Vielleicht aber wird es den Bus, der besonders Menschen vom Land zu Kultureinrichtungen bringt und sie wieder abholt, künftig in abgewandelter Form häufiger geben, mit konkreten Angeboten. Darüber informierte Birgit Weber, zweite Beigeordneten des Landkreises Bautzen, am Montag auf der Sitzung des Kulturkonvents in Markersdorf bei Görlitz. Der Konvent ist das Entscheidungsgremium im Kulturraum. Birgit Weber nimmt als Vertreterin des Landrates von Bautzen daran teil.

Es gibt einen Fahrkostenzuschuss

Hintergrund für die Bus-Überlegungen seien gute Erfahrungen mit den Projekten „Kubimobil“ und „Fläche trifft Kultur“ in der Region. Bei Ersterem gibt es einen Fahrtkostenzuschuss für Kitas und Schulen, die mit Gruppen eine der mittlerweile knapp 50 Kubimobil-Partnereinrichtungen besuchen. Über „Fläche trifft Kultur“ gibt es das Geld seit 2019 auch für Senioren, Menschen mit Behinderungen und Migranten, gefördert vom Bundeslandwirtschaftsministerium. Das zahlt dieses Jahr reichlich 48.000 Euro der insgesamt bereitgestellten 64.600 Euro. Den Rest übernimmt der Kulturraum.

Laut Birgit Weber ist es so, dass „viele Menschen gern ein geschlossenes Angebot mit Fahrt und Besuch einer anderen Kulturreinrichtung nutzen“. Damit würden Schwellenängste abgebaut. Gerade bei Menschen auf dem Land gebe es ein großes Bedürfnis auch nach Abendveranstaltungen. Deswegen werde das Buslinienkonzept untersucht. Denkbar seien Themenfahrten, zum Beispiel per Museums- oder Theaterbus oder einfach ein Kulturbus. So soll die kulturelle Bildung insgesamt gestärkt werden. Nicht nur bei Kindern.

Freistaat unterstützt das Projekt

Für seine kulturelle Bildung hat der Kulturkonvent eine neue Richtlinie erarbeitet. Sie gilt erst einmal in diesem Jahr. 56.000 Euro stehen danach zur Verfügung, um kleine Projekte mit einem Bedarf von bis zu 500 Euro komplett zu fördern. Für größere Vorhaben bis zu einer Summe von 2.000 Euro müssen die Macher 15 Prozent der Kosten selbst tragen. Der Freistaat Sachsen unterstützt speziell diesen Topf mit 50.000 Euro. Für die Netzwerkstelle kulturelle Bildung, die diesen Bereich im Kulturraum koordiniert, stehen 148.300 Euro zur Verfügung; 75.000 Euro kommen vom Freistaat. Für das erwähnte Kubimobil gibt es 154.000 Euro, dazu steuert Sachsen 150.000 Euro bei.

Der Kulturraum beschloss zudem, dass der Große Chor Hoyerswerda für die Aufführung einer Friedensmesse reichlich 4.000 Euro mehr bekommt, als zuerst bewilligt. Im ursprünglichen Antrag hatten die Informationen zu den Bühnenkosten gefehlt. Inzwischen seien die nachgereicht worden, wie Kulturraumsekretär Joachim Mühle informierte. Nun also gibt es 9.057 Euro. Zudem verabschiedete der Konvent mit Thomas Pilz aus Mittelherwigsdorf den langjährigen Vorsitzenden des Kulturraum-Beirates, der den Konvent berät. Pilz will nach 25 Jahren den Platz frei machen. Ein Nachfolger steht noch nicht fest.

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