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Kommt die Bahnbrücke weg?

Zwischen Radeberg und Langebrück existiert noch eine Bahnüberführung. Um sie gibt mit Blick auf die Strecken-Elektrifizierung jetzt Diskussionen.

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© Thorsten Eckert

Von Thomas Drendel

Radeberg/Langebrück. Bahnbrücke am Unterringel. – Das klingt lustig, ist es aber für Radeberg, Langebrück und Liegau momentan nicht. Die Ortsvorsteher und der Bürgermeister sorgen sich um die Zukunft des Bauwerkes. Die Brücke führt über die Bahnverbindung nach Dresden und liegt etwa auf halber Strecke zwischen Radeberg und Langebrück. Sie wird von Forstfahrzeugen aber auch von Radfahrern, Pilzsammlern und Spaziergängern genutzt. Der Brückenbogen wurde allem Anschein nach vor einiger Zeit saniert, das Geländer ist allerdings seit Längerem ein Provisorium. Vor die eigentliche Brückenbegrenzung sind Bauzäune geschraubt, da das alte Geländer vermutlich nicht mehr den Vorschriften genügt.

Provisorium? Das klingt nach Abriss. „Wir hatten in der Tat Bedenken, dass die Bahnbrücke als unwichtig eingestuft und nicht erhalten wird“, sagt der Langebrücker Ortsvorsteher Christian Hartmann (CDU). Er bestätigt, dass es dazu Gespräche zwischen Gabor Kühnapfel (SPD), Ortschef von Liegau-Augustusbad, dem Radeberger Oberbürgermeister Gerhard Lemm (SPD) und ihm gegeben hat. „Wir sind uns einig, dass sie erhalten werden muss.“ Für Langebrück ist das Thema offenbar von großer Wichtigkeit. Es steht auf der Tagesordnung der Ortschaftsratssitzung am Dienstag.

Verantwortlich für die Bahnbrücke ist die Stadt Dresden. Rathausmitarbeiterin Anke Hoffmann kann beim Thema Abriss beschwichtigen. „Es ist kein Rückbau geplant. Wir wollen das Bauwerk erhalten“, teilt sie mit. Unklar ist dennoch, wie sie künftig aussehen wird. Denn bekanntlich soll die Bahnstrecke Dresden – Radeberg – Görlitz elektrifiziert werden. Dazu müssten die Stromleitungen unter der Brücke hindurch geführt werden. Allerdings ist sie dafür nicht ausgelegt, die Durchfahrthöhe ist zu gering. „Hier müsste baulich etwas gemacht werden“, sagt Christian Hartmann.

Nach seinen Angaben sind Stadt und Deutsche Bahn darüber im Gespräch. „Dabei geht es einmal um die technische Umsetzung der Elektrifizierung, aber auch um die Verteilung der Kosten. Die Elektrifizierung ist Sache der Bahn, daraus folgende Veränderungen sollten von dem Unternehmen bezahlt werden“, sagt Hartmann.