Von Tobias Winzer und Carina Brestrich
Freital. Das ist Millimeterarbeit. Behutsam nimmt der Kran den Schornstein vom Tieflader und transportiert ihn am Mittwochvormittag schwebend durch die Luft. Am Ziel ist dann noch einmal viel Geschick gefragt. Dort wird die 18 Meter lange Esse von Spezialisten auf einem neuen Heizhaus montiert, das seit Juli in einem Hinterhof an der Dresdner Straße in Freital-Potschappel entsteht. „Damit ist eine wichtige Etappe geschafft“, sagt der Chef der Technischen Werke Freital, Jörg Schneider.
Die Aktion ist der spektakulärste Part eines zukunftsweisenden Bauprojektes. Im Hinterhof der Dresdner Straße 44 wird eine moderne Wärmeerzeugungsanlage gebaut. Ausgestattet mit einem Blockheizkraftwerk und zwei Kesseln wird das etwa 60 Quadratmeter große Gebäude künftig Teile von Potschappel mit Wärme und Warmwasser versorgen. 500 000 Euro investieren die Technischen Werke in das Heizhaus. Dieses wird das Karree entlang der Dresdner Straße zwischen der Oberpesterwitzer Straße und der Straße am Bahnhof beliefern. Weitere Abnehmer sind die Häuser auf der gegenüberliegenden Straßenseite und das Rathaus Potschappel. Und es sollen noch welche hinzukommen: Auch der sanierte Bahnhof Potschappel soll mit Nahwärme beheizt werden.
Der Vorteil der neuen Anlage: Durch das mit Erdgas betriebene Blockheizkraftwerk wird nicht nur Wärme erzeugt, sondern auch Strom. Das neue Heizhaus ist dann auf dem neuesten Stand der Technik. Davon profitieren auch die Verbraucher. Damit können die Technischen Werke stabile Preise bieten.
Die drei Schornsteine, die am Mittwoch montiert wurden, kamen bereits am Dienstag per Tieflader nach Freital. Der Lkw stand nachts auf dem Platz des Friedens. Am Mittwochmorgen um 8 Uhr begann dann die Montage der Schornsteine. Diese sind mit 18 Metern ziemlich hoch, weil die ausgestoßenen Abgase später die umliegenden Anwohner nicht stören sollen. Wenn die Montage der Schornsteine abgeschlossen ist, wird weiter am Heizhaus gebaut. Mitte November soll die Anlage komplett fertig sein.