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Kommt SPÖ-Chef „Gusi“ ans Ziel?

Der Ehrgeiz des Chefs der österreichischen Sozialdemokraten ist sprichwörtlich. Doch „Gusi“, wie er von Anhängern genannt wird, hat ein Problem: Er war bisher nicht sonderlich beliebt. Umso überraschender...

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Der Ehrgeiz des Chefs der österreichischen Sozialdemokraten ist sprichwörtlich. Doch „Gusi“, wie er von Anhängern genannt wird, hat ein Problem: Er war bisher nicht sonderlich beliebt. Umso überraschender ist daher wohl auch für ihn der knappe Wahlsieg seiner SPÖ, der ihn jetzt ins Kanzleramt bringen könnte. Dabei galt der 46-Jährige zunächst als „Zwischenlösung“. Doch gelang es dem promovierten Politologen, mit einem von Kritikern als offen populistisch gebrandmarkten Oppositionskurs seine Partei in der Wählergunst in Führung zu bringen und lange Zeit vor der regierenden ÖVP zu halten.

Bei den Medien zunächst als „Roter durch und durch“ verschrien, sieht Gusenbauer sich selbst eher als Pragmatiker – allerdings mit einer starken Betonung des sozialdemokratischen Gesellschaftsmodells. Entsprechend prangerte er im Wahlkampf die Rekordarbeitslosigkeit an, versprach, die hohe Jugendarbeitslosigkeit zu halbieren, die Renten zu sichern und das Gesundheitssystem zu reformieren. Dass der Politprofi mit den Konservativen ein strammes Gesetz zur illegalen Einwanderung durchsetzte, wurde ihm als purer Populismus angekreidet. (dpa)