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Konsequenzen nach dem Tod

Der deutsche Verband reagiert nach der Tragödie um einen Nachwuchsfahrer. Der durchlief ein anderes Ausbildungskonzept.

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© dpa

Von Thomas Häberlein

Der Deutsche Skiverband (DSV) hat aus dem tragischen Tod von Nachwuchsfahrer Max Burkhart eine erste Konsequenz gezogen. „Wir geben künftig keine jungen Leute mehr für den Abfahrtssport frei, die sich nicht dem Ausbildungskonzept des DSV unterworfen haben“, sagte Alpin-Direktor Wolfgang Maier in der ARD. „Wir haben das Konzept seit drei Jahren umgestellt. Wir versuchen, durch dieses Konzept sehr viel Sicherheit reinzubringen.“ Burkhart hatte keinem Kader des DSV angehört.

Der 17-Jährige vom Ski-Club Partenkirchen war am Dienstag vergangener Woche bei einem Nordamerika-Cup-Rennen auf der Weltcup-Strecke im kanadischen Lake Louise verunglückt, einen Tag später erlag er seinen schweren Unterleibsverletzungen. Die Sicherheitsvorkehrungen hätten dem „höchsten Standard“ entsprochen, den es im Ski-Rennsport gebe, sagte Maier.

Burkhart war in Lake Louise als Mitglied des Westküsten-Teams des US-Skiverbandes an den Start gegangen. In diese Mannschaft war er aufgenommen worden, nachdem er im August an die Sugar Bowl Academy in Kalifornien gewechselt war, eine weiterführende Schule speziell für Wintersportler. Für die Rennen in Lake Louise war er lediglich aus formellen Gründen über den DSV gemeldet, der deutsche Verband selbst hatte keinen direkten Kontakt.

Der US-Skiverband hatte der Familie und den Angehörigen von Burkhart unmittelbar nach dessen Tod sein Beileid ausgesprochen. Zu den Ereignissen vor Ort und möglichen Verantwortlichkeiten des US-Skiverbandes wollte sich dieser nicht äußern. „Da die zuständigen kanadischen Behörden den Vorfall untersuchen, können wir uns derzeit nicht dazu äußern“, hieß es in einer Stellungnahme.

Überraschende Olympiatickets

Teils heftiger Schneefälle und Wind haben den Rennkalender am Wochenende durcheinandergewirbelt – die deutschen Athleten behielten aber den Durchblick. Stefan Luitz überragte mit Rang zwei im Riesenslalom von Val d’Isère und dem zweiten Podest in sieben Tagen. Alexander Schmid schaffte es auf Platz sechs und sensationell zur Olympia-Quali. Tags darauf sicherte sich auch Fritz Dopfer als Slalom-Siebenter im Schneetreiben sein Korea-Ticket. In St. Moritz sorgten Sturm und Nebel für die Absage von zwei Damen-Rennen. (sid mit dpa)