Sehnsüchtig warten die Graupaer auf den Bau des neuen Supermarktes an der Kastanienallee/Ecke Kirchweg. Das Gebäude sollte eigentlich schon im vergangenen Jahr fertiggestellt worden sein. Doch eine Trockenwiese kam dazwischen. Fachleute entdeckten dieses gesetzlich geschützte Biotop auf dem Baustandort. Aus Gründen des Umweltschutzes muss die Trockenwiese umgesetzt werden, was das Projekt vorerst auf Eis legte (SZ berichtete).

Jetzt gibt es aber eine Lösung: Nach Absprache mit dem Sachsenforst wird die Trockenwiese auf die gegenüberliegende Straßenseite jenseits der Kastanienallee verlegt, sagt Graupas Ortsvorsteher Gernot Heerde (parteilos).

Diesem Plan hat nun auch die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises zugestimmt, sodass die Stadt Pirna den Bebauungsplan entsprechend veränderte. Die neue Vorlage fand bereits Zustimmung im Ortschaftsrat Graupa und geht danach in den Stadtentwicklungsausschuss sowie in den Stadtrat. Bei einer Zustimmung wird der Plan dann nochmals für vier Wochen ausgelegt. „Wenn keine gravierenden Einwände kommen, kann die Wiese versetzt werden, damit schließlich die Bagger für den Neubau anrollen“, erklärt Gernot Heerde das Prozedere. Er geht davon aus, dass Baubeginn im März ist. „Hoffentlich können wir bereits Ende des Jahres in dem neuen Supermarkt einkaufen“, blickt der Ortschef zuversichtlich in die Zukunft.

Die Kosten für diese Wiesenumsetzung trägt, so Heerde, der Bauherr und Investor aus München. Es ist die BBH Immobilien GmbH & Co. KG . Geschäftsführer Klaus Off will so schnell wie möglich mit dem Projekt beginnen.

Das zu bebauende Grundstück ist 6.000 Quadratmeter groß; die reine Verkaufsfläche beträgt knapp 800 Quadratmeter. Geplant ist ein eingeschossiges Gebäude mit hohem Flachdach. Die Gesamtinvestition beläuft sich auf drei Millionen Euro. Auf verzweifelte Suche nach Parkplätzen in der Umgebung müssen die künftigen Kunden nicht gehen. Rund 70 Stellplätze entstehen auf dem Areal. Die Zufahrt zum geplanten Supermarkt erfolgt vom Kirchweg aus. Eine Extraabbiegespur von der Kastanienallee sei nicht geplant, so Off. Im Zuge des Bebauungsplanes habe es eine enge Abstimmung mit den zuständigen Verkehrsbehörden gegeben.

Betreiber des künftigen Marktes ist Konsum Dresden. Auch Vorstandsvorsitzender Gunther Seifert hat den Zeitplan fest im Auge. „Wir stehen in den Startlöchern und warten nur noch auf die Baugenehmigung“, sagt er. Konsum bietet künftig in Graupa ein Vollsortiment an. Ob es auch zusätzliche Angebote, wie ein Bistro oder eine Bäckerfiliale gibt, wollte Seifert vorab noch nicht verraten.

Unterdessen stößt der geplante Neubau auf große Zustimmung beim Ortschaftsrat. Einmal mehr, da der nahe bei Graupa gelegene Aldi-Markt in Jessen nach Pirna-Copitz gezogen ist. Damit fiel für die Graupaer eine ortsnahe Einkaufsmöglichkeit weg. Außerdem hatte im vergangenen Jahr die Filiale der Graupaer Bäckerei Richter an der Richard-Wagner-Straße geschlossen. „Dort gab es auch immer ein Lebensmittel- und Getränke-Angebot. So benötigt Graupa dringend einen Supermarkt“, sagt Gernot Heerde.

Nach seiner Ansicht fehlt dann nur noch ein gastronomisches Angebot in Graupa. Am besten wäre, so Heerde, ein Restaurant auch für Familienfeiern in der Nähe der Richard-Wagner-Stätten, um somit auch noch mehr Touristen in den Ort zu locken. Derzeit gibt es in Graupa ein Café, eine Eisdiele, die im Sommer geöffnet hat, und eine Bäckerei in der Ortsmitte.

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