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Kostbare Funde aufgetaucht

Am Mittwoch stellen das Lessing-Museum und die Arbeitsstelle für Lessing-Rezeption in Kamenz ganz besondere Neuerwerbungen vor.

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© Kristin Richter

Es glich fast einem Wunder, als im vergangenen Jahr in einer Internetauktion plötzlich ein verschollen geglaubtes Lessingporträt aus dem 18. Jahrhundert angeboten wurde und es darüber hinaus auch noch gelang, dieses mithilfe von Fördermitteln für die Kamenzer Sammlung zu erwerben. Das zu den sogenannten „authentischen“, also zu Lebzeiten des Dichters entstandenen Bildnissen gehörende Gemälde, stellt Lessing im Alter von etwa 30 Jahren dar und war bislang nur durch eine Schwarz-Weiß-Abbildung eines Bilderdienstes bekannt. Von der Existenz zweier weiterer Bildnisse wird die Öffentlichkeit ebenso überrascht sein. Es sind dies die Porträts von Johann Gottfried (1693-1770) und Justina Salome Lessing (1703-1777) – Lessings Eltern. Diese entstanden zwar nicht zu deren Lebzeiten, doch war der Maler, Heinrich Lessing (1856-1930), einer ihrer Nachfahren. Sein Vater war kein Geringerer als der Landschaftsmaler Carl Friedrich Lessing.

Auch in Kamenz war Heinrich Lessing nicht ganz unbekannt. 1928 hatte er im Auftrag der Vereinigung ehemaliger Lessingschüler ein opulentes Festbild für die Aula der Lessingschule geschaffen, das die Entstehung des sogenannten „Kinderbildnisses“ des Dichters illustrierte. Schließlich präsentiert die Arbeitsstelle als Herausgeber ein weiteres Künstlerbuch der Hallenser Grafikerin Claudia Berg (geb. 1976). Nach ihrer Auseinandersetzung mit Lessings „Ringparabel“ geht es nun um die Problematik des künstlerischen Schaffens. Die Textgrundlage des in einer Auflage von nur 30 Exemplaren erscheinenden Leporellos ist Lessings „Die Erscheinung“ aus dessen 1759 erschienenen „Fabeln. Drey Bücher. Nebst Abhandlungen mit dieser Dichtungsart verwandten Inhalts“. (szo)

Die Veranstaltung findet Mittwoch, 19 Uhr im Röhrmeisterhaus statt. Eintritt 3 bzw. 1,50 Euro