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Kraftwerk-Gleise bleiben, Gaslaterne muss weichen

Die Theaterbauten bedeuten Einschränkungen für das Dresdner Energiemuseum.

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© René Meinig

Von Ronja Münch

Eine Schülergruppe rennt wuselnd und rufend zwischen Ausstellungsstücken hindurch. Sie ist auf dem Weg in den ersten Stock, um sich dort einen Film über den Weg des Wassers vom Wasserhahn über die Kläranlage bis in den Fluss anzuschauen. Ihr Weg zum Kraftwerk Energiemuseum war an diesem Morgen weniger geregelt. Bauzäune versperren teilweise den Durchgang, der Boden ist aufgerissen, Pflastersteine liegen herum. Einen schmalen Pfad konnte sich das Museum bisher mit Mühe freihalten, aber nächste Woche geht es wohl durch den Hintereingang.

Ende des Jahres werden das Theater Junge Generation (TJG) und die Staatsoperette Dresden auf dem neugestalteten Kraftwerksgelände einziehen. Bis dahin müssen alle Wege renoviert werden – das dauert. „Diese Gleise hier stehen alle unter Denkmalschutz“, erklärt Heike Menzer, Leiterin des Museums. Sie zeigt auf den Weg vor dem Museumseingang, wo Bauarbeiter gerade Schotter zwischen historische Schienen schütten. Früher fuhren dort Kohlewagen, um Dresden erst mit Gas und später mit Strom zu versorgen. Das heutige Museum war damals der Kohlebunker.

Eine alte Gaslaterne und eine zum Springbrunnen umfunktionierte sogenannte Blochmann-Röhre müssen dem Umbau weichen, da der Eingang zum Kraftwerk Mitte verlegt wird. Auch eine Sonderausstellung im Nebengebäude rund um Rundfunk-, Ton- und Fernsehtechnik muss demnächst umziehen.

„Wenn wir das nicht erhalten, dann ist das weg“, sagt Menzer. „Das ist nur ein Kostenfaktor“. Finanziert wird das Museum von der Drewag. Viele Energiemuseen in Deutschland machen dicht. Es fehle der Nachwuchs, die Mitglieder im Förderverein würden immer älter, klagt Menzer.

Vielleicht bringt der Umbau des Industriedenkmals so neben einigen Unannehmlichkeiten auch neues Leben in das Museum über das alte Kraftwerk Mitte.