Von Klaus-Peter Längert
Nach dem Erdrutsch einer Abraumhalde im Tagebau Turów am Dienstag laufen die Arbeiten zur Sicherung der Maschinen, Anlagen und weiterer Infrastruktur auf Hochtouren. Daran beteiligt sind 150 Beschäftigte in drei Schichten, sagte Sandra Apanasionek, Sprecherin des Unternehmens PGE Bergbau und Konventionelle Energetik AG, einem polnischen Onlineportal. Die Situation werde von einem Krisenstab überwacht, der mit Experten der Bergbau- und Hüttenakademie Kraków in ständigem Kontakt stehe. Vor Ort seien auch Inspektoren des Bezirksbergbauamts Wroclaw (Breslau). Die genaue Schadenshöhe ließe sich erst nach Abschluss der Rettungsaktion mitteilen, alles andere würde sich momentan im Bereich der Spekulation bewegen, erklärte die Sprecherin. „Im Zusammenhang mit der entstandenen Situation wurde die installierte Kapazität des Kraftwerks Turów von knapp 1 500 auf 500 MW reduziert.“ Die Versorgung mit Kohle für die Stromproduktion des Kraftwerks Turów sei aber sowohl durch direkte Lieferungen aus dem Tagebau als auch aus eingelagerten Reservevorräten sichergestellt, sagte die Sprecherin. Zudem würden nach und nach weitere Abbaufelder in Gang gebracht. Bei der Rutschung waren laut eines deutschen Experten vier von sechs Abraumstufen mit einer Gesamthöhe von rund 200 Metern in Bewegung geraten.