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Kraftwerksarchiv wird digitalisiert

Die Dokumentensammlung aus Hirschfelde wird mit Fördergeldern für die Nachwelt aufbereitet.

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© Matthias Weber

Von Jan Lange

Hirschfelde. Der Archivbestand der ehemaligen Kraftwerke Hirschfelde und Hagenwerder ist in das Digitalisierungs-Programm des Freistaates Sachsen aufgenommen worden. Darüber informierte Anja Nixdorf-Munkwitz, Managerin der Kraftwerksstiftung. Über dieses Förderprogramm werden die beiden Archive digitalisiert, allerdings nur der wichtigste und historisch besonders bedeutende Kernbestand wie Fotografien, Bildkarten und historische Pläne.

Noch in diesem Jahr soll die Digitalisierung abgeschlossen sein, wie Frau Nixdorf-Munkwitz erklärt. Die Ausschreibung über die Sächsische Landes- und Universitätsbibliothek (SLUB) ist nach ihren Worten bereits erfolgt. In der vierten Februarwoche wird die SLUB-Programmverantwortliche Katja Leiskau nach Hirschfelde und Zittau kommen, um die Unterlagen zu begutachten. Ein Teil des Hirschfelder Archivs ist bereits Ende vorigen Jahres in das Kreisarchiv nach Zittau gebracht worden, wo es künftig lagern soll. Denn die Räumlichkeiten in dem ehemaligen Kraftwerksgebäude in Hirschfelde müssen geräumt werden. Der zweite Teil des Hirschfelder Archivs sowie die Dokumente über Hagenwerder werden im Februar nach Zittau umziehen, kündigt Frau Nixdorf-Munkwitz an.

Die Kraftwerksstiftung ist die einzige Institution aus dem Süden des Landkreises, die in das Landes-Digitalisierungs-Programm aufgenommen wurde. Dafür musste der Archivbestand aber auch gut erschlossen sein. Ein Facharchivar sei bereits seit 2014 damit beschäftigt gewesen, die Kraftwerksdokumente aufzubereiten und zu katalogisieren, erklärt die Hirschfelder Stiftungsmanagerin. Um den Zugang zum Betriebsarchiv zu erleichtern, wird auf der Basis des Geoinformationssystems eine Karte erstellt, in der die vorhandenen visuellen Informationen miteinander verknüpft und zugänglich gemacht werden. Voraussetzung dafür ist die digitale Erfassung über das Landesprogramm.

Die Kraftwerksstiftung kümmert sich aber nicht nur um die Archive der beiden früheren Kraftwerke Hirschfelde und Hagenwerder, sondern will auch bei anderen Standorten Unterstützung leisten. Dazu ist bereits Kontakt zu weiteren Altstandorten der Lausitz Energie Bergbau AG (Leag) aufgenommen worden, wie Frau Nixdorf-Munkwitz erklärt. Die gut ein Dutzend Standorte befinden sich in anderen Regionen Sachsens, in Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Auch hier sollen die historischen Dokumente systematisiert und aufgearbeitet werden. Das Projekt trägt den Titel „Geschichtswerkstatt Lausitz“. Neben dieser energiewirtschaftlichen Schiene kann sich Frau Nixdorf-Munkwitz aber auch vorstellen, dass regionale Vereine, die sich der Industriekultur verschrieben haben, bei der Archivierung unterstützt werden. Ob diese Hilfe geleistet wird, hängt aber auch vom Interesse der Vereine ab.