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Krah fordert zum CDU-Austritt auf

Bis Montag wollte er für seine Partei in den Bundestag. Jetzt macht der Anwalt im Internet Negativwerbung für sie.

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© René Meinig

Umstritten war Maximilian Krah in der CDU schon immer. Mit klaren Worten fischte er am rechten Rand, wetterte im Internet gegen Flüchtlinge, Integrationspolitik und „verwechselte“ den Amoklauf von München im Juli vorschnell als IS-Anschlag. Er wolle die Partei von innen umkrempeln, damit sie endlich dafür stehe, was angeblich die Bürger wollen und keine unbegrenzte Aufnahme von Flüchtlingen.

„Die Wahl in Mecklenburg-Vorpommern war für mich der Auslöser“, sagte Krah gegenüber der SZ. Die AfD holte dort erstmals in einem Flächenland mehr Stimmen als die CDU bei einer Wahl. „Mir wurde klar, dass es zu spät ist“, so Krah. Deshalb erklärte er nun seinen Austritt, steht damit auch nicht mehr als Direktkandidat für den Bundestag zur Verfügung, worum er sich gerade erst beworben hat.

Am Montag schaltete er dann eine Internetseite frei. Darauf erklären er und ein Mitinitiator aus Oer-Erkenschwick in Nordrhein-Westfalen, es sei „Zeit zu gehen“, aus der CDU. Sie erläutern: „Nun ist die CDU das Übel.“ „Ich weiß, dass das parteischädigend ist“, so Krah. „Aber ich habe die Seite erst am Tag meines Austritts ins Netz gestellt.“

Die Dresdner CDU reagierte umgehend. Der Vorstand bestätigte Montagabend einstimmig und mit sofortiger Wirkung den Parteiaustritt von Krah. Und erklärte, dass er damit der Einleitung eines Parteiausschlussverfahrens zuvorgekommen sei. Als Grund wurde eben die Internetseite benannt. „Es ist ein ganz schlechter Stil, wenn Krah seinen Austritt medienwirksam vollzieht, ohne dass zuvor überhaupt ein Austrittsschreiben in der Kreisgeschäftsstelle eingegangen war“, so CDU-Chef Christian Hartmann. (SZ/awe)