Dresden. Die Stoppuhren stecken an ihrem Platz, die Karten liegen bereit, das GPS sowieso und dann streikt der Anlasser. So mancher glänzende Oldtimer braucht dann doch Erste Hilfe, aber geballtes Schrauberwissen und Fachsimpeln unter der Motorhaube bringen auch die Spätzünder noch in die Gänge. Mit dumpfem Dröhnen, bauchigem Blubbern und klassischem Knattern starten die Teilnehmer der dritten Rallye Elbflorenz der Reihe nach ihre Motoren. Auf dem Parkplatz hinterm Haus der Presse stehen Tür an Tür historische Schätzchen. Amerikanische Blechboliden protzen neben polierten Plastebombern, kalte Krieger aus Ost und West warten vereint auf das Signal zur Abfahrt.
Showdown vor der Rallye Elbflorenz
Doch bevor die karierte Flagge für die Damen und Herren in ihren Automobilen durch die Luft wirbelt, erfolgt der Abgastest für die Zuschauer. Selbst mit geschlossenen Augen können die Kenner der Szene anhand der vorbeiziehenden Duftnoten im Einklang mit den Motorengeräuschen die einzelnen Oldtimer identifizieren. Laien sollten von dieser Methode jedoch Abstand nehmen, da sie einem auf Dauer die Luft raubt.
Die Runde führt die rund 150 Teilnehmer von Dresden bis in den Norden nach Senftenberg, im Osten bis Schloss Uhyst und dann über Kamenz zurück nach Dresden. Wobei die härteste Prüfung vielleicht gar nicht im Meistern des Lausitzringes besteht oder anderen Herausforderungen entlang des Weges, sondern schlicht in der abschleppfreien Rückkehr. Den Herrschaften mit verbleitem Benzin im Blut wird das gewiss gelingen. (szo)