Hoyerswerda
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Kreba-Fische haben großen Hunger

In Schwarze Pumpe haben Karpfen und Störe in der Warmwasseraufzuchtanlage über den Winter an Gewicht zugelegt.

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Vor der beeindruckenden Kulisse des Leag-Kraftwerkee tummeln sich künftige Speisefische – besonderes Gewimmel ist während der Fütterung.
Vor der beeindruckenden Kulisse des Leag-Kraftwerkee tummeln sich künftige Speisefische – besonderes Gewimmel ist während der Fütterung. © Foto: Jost Schmidtchen

Von Jost Schmidtchen

Schwarze Pumpe. In der Warmwasseraufzuchtanlage der Kreba-Fisch GmbH auf dem Areal des Industrieparks in Sichtweite des Leag-Kraftwerkes herrscht zu den Fütterungszeiten immer munteres Treiben. Unlängst war Geschäftsführer Dietmar Mühle persönlich nach Schwarze Pumpe gekommen, um die Fütterung der Fische zu gewährleisten. Ansonsten ist täglich ein Mitarbeiter des Unternehmens vor Ort, um zu schauen, dass der ansonsten automatisch gesteuerte Betrieb läuft.

Die Anlage wurde im Oktober 2019 mit 170.000 einsömmrigen Karpfen besetzt, die damals ein Gewicht von ungefähr 18 Gramm hatten. Mittlerweile sind sie im warmen Wasser auf rund 370 Gramm herangewachsen und haben damit über den Winter ein Aufzuchtjahr übersprungen. Darin liegt der wirtschaftliche Nutzen der Kreba-Fisch GmbH als teichwirtschaftlicher Betrieb. In den vier kleinen Warmwasserbecken wuchsen auf gleiche Art 2.500 sibirische Störe heran. Sie brachten im Herbst 70 Gramm auf die Waage, jetzt dürfte es jeweils ein Kilogramm sein.

Automatische Fütterung

Dietmar Mühle kann das im Moment nur schätzen, weil noch keine Störe entnommen wurden. Aber kräftige Burschen sind es auf jeden Fall. Täglich einmal werden die berechneten Futtermengen in die automatisch gesteuerten Behälter geschüttet. Den Rest übernimmt für die nächsten 24 Stunden der Prozessrechner in der Zentrale. Läuft die Fütterung an, dann gibt es in den Becken immer ein mächtiges Gedränge. Satt werden freilich alle Karpfen und Störe.

Angesichts der Witterung hat die Kreba-Fisch GmbH die ersten Abwachsteiche (Sommerteiche) schon besetzt. Der große Schub folgt eine Woche vor und nach Ostern. Da werden dann auch alle Winterteiche abgefischt. Nach den Worten des Geschäftsführers gibt es noch viel Wasserbedarf in den Teichen. Die bisherigen Niederschläge haben auch hier nicht ausgereicht, um die Defizite der vergangenen beiden Jahre zu kompensieren. Aus Sicht der Fischer wäre viel Regen daher weiterhin ein regelrechter Segen. Aus der Warmwasseraufzuchtanlage in Schwarze Pumpe werden die Fische erst dann in die Teiche umgesetzt, wenn diese eine annähernd gleichmäßig konstante Temperatur aufweisen.

Die Kreba-Fisch GmbH verfügt über ungefähr 800 Hektar Teichfläche, die aber für die Fischzucht nicht komplett nutzbar ist, weil sie überdies große Bedeutung für den Naturschutz hat. Sitz der Gesellschaft ist Sproitz bei Quitzdorf. Hauptfisch ist für das Unternehmen der Karpfen. In geringerer Menge ist aber zudem die gesamte Süßwasserfischpalette vertreten. Das warme Wasser in den Aufzuchtbecken ist tatsächlich der Abwärme des benachbarten Leag-Kraftwerkes zu verdanken.www.teichwirtschaft-kreba.de/fischzucht/