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Krebaer Turnhalle kann saniert werden

Lange hat Kreba-Neudorf nach einem Fördertopf gesucht. Jetzt hilft der Bund und überweist fast 1,6 Millionen Euro.

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© André Schulze

Von Carla Mattern

Sportbegeisterung kann den Einwohnern aus Kreba, Neudorf, Tschernske und Lache niemand absprechen. Von den etwa 900 Einwohnern sind immerhin 220 in der Sportgemeinschaft Kreba-Neudorf Mitglieder. Und wer das Sommer-, Sport- und Parkfest kennt, der weiß, dass im Sommer eigentlich so gut wie jeder Einwohner des kleinen Ortes am Schwarzen Schöps bei dem Fest mitmacht, sportlich oder organisatorisch oder beides.

Dieses sportliche Engagement hat sich bis nach Berlin herumgesprochen. Oder anders gesagt: Es wurde in Berlin so erfolgreich darüber berichtet, dass es jetzt mit einer ordentlichen Summe belohnt wird. Denn am Mittwoch beschloss der Haushaltsausschuss des Bundestages eine großzügige Unterstützung für Kreba-Neudorf. „Mit 1 575 000 Euro wird der Bund die Erweiterung und energetische Sanierung der Turnhalle der Gemeinde Kreba-Neudorf unterstützen“, teilen die Lausitzer Bundestagsabgeordneten Michael Kretschmer (CDU) und Thomas Jurk (SPD) gemeinsam mit.

Sie begründen auch, warum sie sich so ins Zeug gelegt haben. Michael Kretschmer beispielsweise kam in der Weihnachtszeit 2016 mit seinen Kindern nach Kreba-Neudorf, um sich von Bürgermeister Dirk Naumburger die Turnhalle zeigen zu lassen. „Die einzige Turnhalle der Gemeinde gehört zu einer Gebäudegruppe in dem denkmalgeschützten Schlosspark, welche aus Turnhalle, Gemeindeamt, Schloss mit Grundschule und Hort, Sportplatz und Jugendklub besteht.

Der Park stellt das Zentrum des Gemeindelebens dar“, begründen sie den Stellenwert der Turnhalle in dem Ensemble und für den Ort. „Das Geld ist in Kreba-Neudorf gut angelegt. Wir brauchen auch in den ländlichen Regionen eine funktionierende soziale Infrastruktur mit Sport- und Kulturstätten. Sie ist die Grundlage für gute Bildung an den Schulen und für das gesellschaftliche Zusammenleben in den Gemeinden“, schreibt etwa Thomas Jurk.

Und sein Bundestagskollege Michael Kretschmer teilt mit: „Was lange währt, wird endlich gut. Der Bund hilft hier weiter, weil kein anderes Förderprogramm gepasst hat. Wir haben intensiv für dieses sportliche Engagement des Bundes in der Lausitz gearbeitet.“

Davon kann der Bürgermeister von Kreba-Neudorf ein Lied singen. Mit verschiedenen Förderprogramm haben sich die Kreba-Neudorfer beschäftigt. Doch nichts passte so richtig. Entweder war die Förderquote mit 50 Prozent der Gesamtbausumme zu gering, oder aber um Geld zu bekommen, hätten jahrelange Anforderungen an Partnerschaftstreffen mit anderen Gemeinden drangehangen. Für die muss Zeit da sein und genügend Einwohner, die dafür Interesse haben. Kurzum: „Kein anderes Förderprogramm hat sich angeboten“, sagt Dirk Naumburger.

Die knapp 1,6 Millionen Euro kommen jetzt aus einem Bundesprogramm, mit dem die Infrastruktur von Gemeinden, Jugend und Sport unterstützt und gefördert werden soll. Der Antrag dafür war allerdings bereits im Herbst 2015 abgegeben und im Frühjahr 2016 abgelehnt worden. Die Kreba-Neudorfer ließen nicht locker und können sich nun doch über Geld aus diesem Programm freuen.

Bei Gesamtkosten von 2,1 Millionen Euro muss der Ort immerhin eine reichliche halbe Million Euro eigenes Geld beisteuern. Das sei in etwa so viel, wie Kreba-Neudorf durch die Gewerbesteuerrückzahlung an Vattenfall und die ausgebliebene Gewerbesteuer des Energiekonzern verloren hat, gibt Dirk Naumburger eine Einordnung. Übrig habe die Gemeinde das Geld nicht, rechne aber mit einem Kredit, so der Bürgermeister. Da für das Fördergeldbeantragen Planungsunterlagen notwendig sind, habe die Gemeinde schon einiges an Planungsleistungen bezahlt. Und der Haushalt ist bereits vorberaten, aber bis zur Entscheidung über die Fördermittel noch auf Eis gelegt worden.

Jetzt ist viel zu tun. Der Gemeinderat muss über den Haushalt beschließen, wenn der genehmigt ist, kann der Kredit besorgt werden. Planungen müssen erfolgen, Ausschreibungen. Auch die Denkmalbehörde will gehört werden. Zwar ist nicht das Gebäude selbst denkmalgeschützt. Aber es befindet sich in dem Schlosspark, und der ist als Gartendenkmal eingestuft. Höchstwahrscheinlich im Herbst wird zeitigstens mit den Arbeiten an der Turnhalle begonnen.

Das ist auch gut so. Denn in diesem Jahr laden die Kreba-Neudorfer zu ihrem Jubiläumsfest ein. Seit 70 Jahren organisieren das Sommer-, Sport- und Parkfest. Das würde nicht funktionieren ohne Turnhalle. Außerdem müssen Ausweichmöglichkeiten organisiert werden für den Schulsport und den Vereinssport. Die ersten Überlegungen und Gespräche gibt es, in welche Turnhalle in der Umgebung ausgewichen werden kann.