Freital
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Diskussion über umstrittenen Kuhstall 

Bei Kleincarsdorf sollen 630 Kühe und 150 Kälber gehalten werden. Die Anwohner sind entsetzt, doch zunächst geht es um Vorschriften.

Von Annett Heyse
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© Dresdner Vorgebirgs Agrar AG

Der Gemeinderat in Kreischa befasst sich in seiner nächsten Sitzung mit einem kontroversen Thema. Es geht um den geplanten Neubau eines Kuhstalls bei Kleincarsdorf. Die Dresdner Vorgebirgs Agrar AG aus dem Bannewitzer Ortsteil Hänichen möchte am Rand von Kleincarsdorf eine Anlage für etwa 630 Milchkühe und 150 Kälber errichten. Viele Kleincarsdorfer sind dagegen, weil sie Lärm, Dreck und Gestank befürchten. 

Nun soll für das Kuhstall-Projekt ein Bebauungsplan aufgestellt werden. In dem Verfahren werden unter anderem die Größe von Gebäuden, die Zufahrten, Abstände zur Wohnbebauung, die Entwässerung der Flächen und der naturschutzrechliche Ausgleich festgelegt. Genau geprüft wird außerdem, ob alle Emissionsvorschriften eingehalten werden, also so gebaut wird, dass Anrainer nicht übermäßig von Lärm oder Geruch belästigt werden. 

Der Entwurf des Bebauungsplans wird vom Landkreis geprüft. Im Verfahren werden die Pläne auch öffentlich ausgelegt. Betroffene können Bedenken und Einwände äußern. Ideen und Anregungen werden gegebenenfalls eingearbeitet. Mit einem Beschluss leitet der Gemeinderat das Verfahren lediglich ein. Die Sitzung findet am Montag, den 27. Januar im Vereinshaus am Haußmannsplatz statt. Los geht es 19 Uhr. 

Die Einwohner des Kreischaer Ortsteils haben sich indessen in einer "Interessengemeinschaft lebenswertes Kleincarsdorf" organisiert und wollen den Kuhstall verhindern. Sie haben nach eigener Aussage von 70 Prozent der insgesamt rund 250 Einwohner Protestunterschriften gesammelt. Viele befürchten, dass ihre Grundstücke entwertet werden, wenn in unmittelbarer Nähe eine Milchviehanlage entsteht. Zu dieser werden auch Silos und Güllebehälter entstehen, täglich kommen Molkereifahrzeuge und holen die Milch ab. 

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