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Deutlich mehr antisemitische Straftaten im Osten

Im Jahr 2020 wurden in Ostdeutschland 580 judenfeindliche Verbrechen registriert. Damit steigt die Zahl der Fälle bereits im vierten Jahr in Folge.

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Ein Hakenkreuz und ein durchgestrichener Davidstern sind an einer Gedenkstätte zu sehen.
Ein Hakenkreuz und ein durchgestrichener Davidstern sind an einer Gedenkstätte zu sehen. © Daniel Reinhardt/dpa (Symbolfoto)

Die Zahl judenfeindlicher Verbrechen in Ostdeutschland hat sich in den vergangenen vier Jahren stetig und deutlich erhöht. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage des Stendaler Abgeordneten Marcus Faber (FDP) hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Demnach registrierte der Bund in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen im vergangenen Jahr 580 antisemitisch motivierte Straftaten. Vor vier Jahren waren es noch 330 antisemitische Verbrechen gewesen, 2018 416 und 2019 491.

"Die immer weiter steigende Zahl antisemitischer Straftaten in den letzten Jahren ist alarmierend", sagte Faber mit Blick auf die Zahlen. Jede einzelne Tat sei ein Angriff auf die freiheitliche Gesellschaft. "Wir dürfen nicht wegsehen und müssen uns klar gegen jede Form von Antisemitismus stellen", so der Bundestagsabgeordnete.

Der Bund unterstützt laut der Antwort des Innenministeriums auf Fabers Anfrage zahlreiche Programme zur Extremismusprävention und Unterstützung Betroffener. In Sachsen-Anhalt haben CDU, SPD und FDP den Kampf gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus als Ziel im Entwurf für den gemeinsamen Koalitionsvertrag aufgenommen. Unter anderem soll der bisherige Posten eines Ansprechpartners für jüdisches Leben zu einem Antisemitismusbeauftragten ausgebaut werden. (dpa)