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Diebstahl von Kupferkabeln greift in Sachsen um sich

Auffällig oft meldet die Polizei in jüngster Zeit den Klau von Kupferkabeln. Manchmal beträgt der Schaden Zehntausende Euro, fast immer geschehen die Taten nachts.

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Beliebt bei Dieben sind Kommunikationskabel wie dieses der Telekom.
Beliebt bei Dieben sind Kommunikationskabel wie dieses der Telekom. © dpa-Zentralbild

Leipzig. Bahnmitarbeiter haben auf einer Baustelle in Leipzig-Wiederitzsch zwei Männer beim Diebstahl von Kupferkabeln auf frischer Tat ertappt. Die Bundespolizei in Leipzig teilte am Mittwoch mit, bei den beiden 27 und 31 Jahre alten Dieben handle es sich um zwei polizeibekannte Rumänen. Sie seien zunächst mit ihrem Fahrzeug geflüchtet, wenig später aber festgenommen worden. In ihrem Kleintransporter hätten sich rund 600 Kilogramm Kommunikationskabel sowie Werkzeug befunden. Nun werde wegen besonders schweren Diebstahls ermittelt.

Das ist bereits der nunmehr achte von der sächsischen Polizei gemeldete Klau von Kupferkabeln aller Art innerhalb der vergangenen vier Wochen. Im Fokus von Dieben stand unter anderem der Ortsteil Hammertorvorstadt im vogtländischen Plauen. Dort brachen Ende November unbekannte Täter Baucontainer auf und entwendeten mehrere Trommeln Kupferkabel im Wert von mindestens 20.000 Euro. Bereits gut eine Woche zuvor waren in dem Stadtteil Diebe in zwei Mehrfamilienhäusern eingebrochen, um Kupferrohre und Kabel zu stehlen. Dabei war ein Schaden von mindestens 10.000 Euro entstanden.

Auch in Dresden schlugen Kabeldiebe in vier Wochen mindestens zweimal zu. In der Friedrichstadt entwendeten sie aus einer Lagerhalle unter anderem eineinhalb Tonnen Kupferkabel und mehrere Generatoren im Wert von etwa 70.000 Euro. Schon Mitte November hatten Unbekannte in den Kellerräumen eines Wohngebäudes mehrere Kupferkabel abgetrennt und gestohlen.

Einen hohen Schaden verursachten Buntmetalldiebe in der Nacht vom 18. zum 19. November in Schloßchemnitz. Dort verschafften sie sich an der Freilichtbühne im Küchwald gewaltsam Zutritt zu einem Trafohäuschen. Sie nahmen eine installierte Erdungsanlage mit, mehrere Sicherungen sowie rund acht Meter Starkstromkabel. Schaden: rund 10.000 Euro.

Weitere Diebstahlsmeldungen von Kupferkabeln und -leitungen kamen aus Bad Schandau (Einbruch in einen Baucontainer) und aus Leipzig-Thekla, wo man den Zaun eines Betriebsgeländes durchschnitten und dann 1.000 Meter Kabel entwendet hatte.

Gar als "Ort der Verzweiflung" wird inzwischen die Bahnbrücke in Hirschfelde zwischen Görlitz und Zittau tituliert. Dort war es bis in den Oktober hinein immer wieder zu Kabeldiebstählen gekommen. Züge werden deshalb dort vermutlich erst wieder im Juni 2023 rollen. (uwo)