Dresden
Merken

Corona-Hilfen zu Unrecht kassiert: Fahnder beschlagnahmen Sportwagen

Mehr als 140.000 Euro soll ein Dresdner Ex-Unternehmer kassiert haben, obwohl ihm die Corona-Subventionen gar nicht zustanden. Das Geld gab er unter anderem für ein teures Auto aus.

Von Christoph Springer
 2 Min.
Teilen
Folgen
Gegen einen 32-jährigen Mann, der eine Firma in Dresden-Klotzsche betrieb, wird wegen Subventionsbetrugs in sieben Fällen ermittelt.
Gegen einen 32-jährigen Mann, der eine Firma in Dresden-Klotzsche betrieb, wird wegen Subventionsbetrugs in sieben Fällen ermittelt. © Archiv/Marion Doering

Dresden. Mehr als 140.000 Euro soll ein heute 32-Jähriger vom Staat bekommen haben, obwohl ihm das Geld gar nicht zustand. Der Mann betrieb eine Firma in Dresden-Klotzsche, später ein Einzelunternehmen, eine "Mini-GmbH", so die Staatsanwaltschaft. Er kassierte Coronahilfen, das Geld soll er aber für seine Lebenshaltung und ein besonders teures Auto ausgegeben haben. Gegen den Mann wird wegen Subventionsbetrugs in sieben Fällen ermittelt.

Der gebürtige Deutsche hatte bis Februar 2020 ein Unternehmen, das unter anderem Personal- und Veranstaltungsmanagement anbot. Das berichtet die Staatsanwaltschaft. Dann wandelte er es demnach in eine Mini-GmbH um.

Zwischen März 2020 und Februar 2021 soll er für diese Firma Corona-Subventionen bei der Sächsischen Aufbaubank beantragt haben - insgesamt etwa 95.000 Euro. Dabei lagen die Voraussetzung für deren Bewilligung gar nicht vor, der Mann hatte den Geschäftsbetrieb bereits eingestellt. Dennoch bekam er das Geld.

Im März und April gingen dann weitere Anträge an die Sächsische Aufbaubank, wieder wegen Corona-Subventionen. Er beantragte insgesamt weitere 59.000 Euro und bekam sie auch. Dabei soll der Mann "unrichtige Angaben zum Liquiditätsbedarf und zu den Betriebsausgaben des Unternehmens gemacht zu haben", so die Staatsanwaltschaft.

Das Geld floss außerdem nicht in den Geschäftsbetrieb, er gab es für seine Lebensführung aus.

So kaufte er sich laut der Anklagebehörde ein Audi Sport R8 Coupé und bezahlte dafür 95.000 Euro. Bei einer Durchsuchung am Dienstag in den Wohn- und Geschäftsräumen des 32-Jährigen, der inzwischen nach Radebeul umgezogen war, beschlagnahmten die Fahnder Geschäftsunterlagen. Außerdem stellten sie das Auto sicher.

Der 32-Jährige kam nicht in Untersuchungshaft, es lägen keine Haftgründe vor, erklärt die Staatsanwaltschaft. Zu solchen Haftgründen gehört zum Beispiel Fluchtgefahr. Unbekannt ist der Mann den Ermittlern nicht. Sie berichten, er sei bereits erheblich vorbestraft, auch wegen Vermögensdelikten. Die aktuellen Ermittlungen gegen den 32-Jährigen sind noch nicht abgeschlossen, sie können auch noch "einige Zeit" dauern.