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Messerangriff von Illerkirchberg: Lebenslange Haft für Angeklagten

Zwei Mädchen sind auf dem Weg zur Schule, da attackiert sie ein Mann mit einem Messer. Eine 14-Jährige stirbt. Dieser Fall schockiert die Republik. Gut ein halbes Jahr nach der Tat gibt es ein Urteil.

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Der Angeklagte wird in den Gerichtssaal geführt. Der Asylbewerber aus Eritrea soll am 5. Dezember eine 14-Jährige und ihre 13 Jahre alte Freundin auf dem Schulweg mit einem Messer attackiert haben. Die 14-Jährige starb an ihren Verletzungen.
Der Angeklagte wird in den Gerichtssaal geführt. Der Asylbewerber aus Eritrea soll am 5. Dezember eine 14-Jährige und ihre 13 Jahre alte Freundin auf dem Schulweg mit einem Messer attackiert haben. Die 14-Jährige starb an ihren Verletzungen. © dpa

Ulm. Im Fall des Messerangriffs auf zwei Schülerinnen in Illerkirchberg ist der Angeklagte zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Das Landgericht Ulm stellte am Dienstag zudem die besondere Schwere der Schuld fest. Damit ist in der Regel eine vorzeitige Entlassung aus dem Gefängnis nach 15 Jahren nahezu ausgeschlossen. Der 27-jährige Eritreer, der als Asylbewerber nach Deutschland gekommen war, hatte im Dezember zwei Mädchen auf ihrem Schulweg mit einem Messer angegriffen. Eine 14-Jährige starb infolge des Angriffs, ihre 13 Jahre alte Freundin konnte fliehen. Das Urteil erging wegen Mordes und versuchten Mordes mit gefährlicher Körperverletzung.

Staatsanwaltschaft, Nebenklage und Verteidigung hatten eine lebenslange Freiheitsstrafe für den Mann gefordert, Staatsanwaltschaft und Nebenklage zudem noch die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld.

Der Staatsanwaltschaft zufolge wollte der Mann am Tag der Tat Reisedokumente für eine Eheschließung in Äthiopien beim Landratsamt des Alb-Donau-Kreises mit einem Messer erzwingen. Laut Anklage liefen die beiden Mädchen genau in dem Moment an dem Haus des Mannes vorbei, als dieser mit dem Messer auf die Straße kam. In der Annahme, dass die Schülerinnen das Messer gesehen hätten, habe er spontan beschlossen, sie zu töten. So habe er verhindern wollen, dass die Freundinnen die Polizei rufen und so seinen Plan durchkreuzen.

Illerkirchberg im Dezember 2022: Kerzen und Blumen stehen am Tatort, an dem zwei Mädchen von einem Mann mit einem Messer angegriffen wurden. Eine 14-Jährige erlag später ihren schweren Verletzungen.
Illerkirchberg im Dezember 2022: Kerzen und Blumen stehen am Tatort, an dem zwei Mädchen von einem Mann mit einem Messer angegriffen wurden. Eine 14-Jährige erlag später ihren schweren Verletzungen. © Bernd Weißbrod/dpa (Archiv)

Die Familien der beiden Schülerinnen hatten sich dem Verfahren als Nebenkläger angeschlossen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. (dpa)