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Fast alle Verfahren zu Brandanschlägen auf Hentschke Bau eingestellt

Seit November 2019 wurden sieben Brandanschläge auf die Bautzener Firma Hentschke Bau verübt. Das LKA ordnet sie dem linkspolitischen Spektrum zu. Sechs der Fälle sind bereits eingestellt.

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Dieser Minibagger der Firma Hentschke Bau brannte nach einem Anschlag im November 2022 in Leipzig aus.
Dieser Minibagger der Firma Hentschke Bau brannte nach einem Anschlag im November 2022 in Leipzig aus. © Hentschke Bau

Dresden/Bautzen. Sechs der sieben Ermittlungsverfahren wegen der Brandanschläge auf die Bautzener Firma Hentschke Bau GmbH sind eingestellt worden. Das geht aus einer Antwort von Innenminister Armin Schuster (CDU) auf eine Anfrage des AfD-Landtagsabgeordneten Frank Peschel hervor.

Dem Innenminister zufolge erfasste die Polizei seit November 2019 sieben "politisch links motivierte Brandstiftungen" gegen das Bauunternehmen:

  • am 5. November 2019 wurden am Firmensitz in Bautzen eine Zugmaschine, ein Tieflader, ein Mobilkran und ein Walzenzug schwer beschädigt oder zerstört;
  • am 15. November 2019 brannten in der Äußeren Neustadt in Dresden vier Dienst-Pkw des Unternehmens aus;
  • am 15. Januar 2020 erwischte es auf einer Baustelle im Leipziger Stadtteil Anger-Crottendorf einen Bagger und einen Hydraulikbagger;
  • am 25. September 2020 wurde ebenfalls auf dieser Bausteller ein weiterer Bagger angezündet;
  • am 19. November 2020 zerstörte ein Feuer einen Minibagger im Leipziger Stadtteil Sellerhausen-Strünz;
  • am 10. Februar 2022 brannte wieder ein Dienst-Pkw, diesmal im Dresdner Stadtteil Löbtau;
  • am 4. November 2022 brannte wieder ein Bagger in Sellerhausen.

Lediglich im letzten Fall werde noch ermittelt, teilte der Innenminister mit. In allen Verfahren habe das Landeskriminalamt Sachsen mit hoher Intensität und aller gebotenen Sorgfalt ermittelt und dabei sämtliche Ansätze ausgeschöpft. Dennoch hätten bislang keine tatverdächtigen Personen ermittelt werden können.

Peschel bezeichnete Schusters Auskünfte als "inakzeptabel und beängstigend zugleich". Er könne nicht nachvollziehen, "dass der Staat den linken Terror gegen einen der größten Arbeitgeber und Steuerzahler in der Oberlausitz offenbar akzeptiert".

Die Hentschke Bau GmbH machte 2021 mit etwas mehr als 700 Beschäftigten rund 98 Millionen Euro Umsatz und 8,4 Millionen Euro Gewinn. Das geht aus dem Mitte Dezember 2022 veröffentlichen Konzernabschluss hervor. Das Unternehmen war unter anderem mit einer Spende an die AfD in die Schlagzeilen geraten sowie mit den politischen Aktivitäten von Geschäftsführer Jörg Drews, der dafür eine Zeitlang unter anderem die IT-Infrastruktur des Unternehmens benutzt hatte. (SZ/uwo)