Neue Masche in Sachsen: Telefonbetrüger nutzen Angst vor hohen Energiepreisen aus
In Sachsen häufen sich die Fälle einer neuen Telefonabzocke, bei der die Angst vieler Menschen vor den steigenden Energiepreisen ausgenutzt wird.
Die Anrufer geben sich als Mitarbeiter des Energiegrundversorgers, eines anderen Energieanbieters oder Vergleichsportals aus und bieten den Wechsel zu einem angeblich günstigen Tarif an. Die Betroffenen werden in lange Gespräche verwickelt, verunsichert oder bedrängt.
Betrüger sind meist gut informiert
„Weil die Anrufer entweder gut informiert sind, bestimmten Mustern folgen, gut geschult sind oder der Zufall es will, gelingt es ihnen, wichtige Daten wie Name, Adresse, den aktuellen Anbieter und die Zählernummer zu entlocken“, sagt Beate Saupe von der Verbraucherzentrale Sachsen.
„Mit diesen Informationen kann ein Wechsel zu einem anderen Energieanbieter mitunter erfolgreich initiiert werden.“
Vertrag gilt auch ohne Unterschrift
Wie die Verbraucherschützerin erklärt, müssen Energielieferverträge inzwischen in Textform abgeschlossen werden. Das kann allerdings auch mit einem einfachen Ja per SMS geschehen. „Wer also am Telefon einem Anbieterwechsel zugestimmt hat und ihn per SMS bestätigt, hat einen wirksamen neuen Vertrag abgeschlossen“, sagt Saupe.
Solch ein Vertrag könne jedoch innerhalb von 14 Tagen widerrufen werden. Laut Bundesnetzagentur soll man diesen Widerruf am besten per Einschreiben an den neuen Anbieter verschicken.
Bei Verdacht sofort auflegen
Zudem sollten Betrugsopfer umgehend ihren bisherigen Anbieter kontaktieren. Auch wenn die Chance, den alten Vertrag mit den bisherigen Konditionen wiederherzustellen, gering sei.
„Wer solch einen Anruf erhält, sollte das Telefonat konsequent beenden. Einfach auflegen, hilft“, sagt Beate Saupe. Niemals sollte man persönliche Daten oder gar die Zählernummer am Telefon weitergeben.
Vorsicht ist besonders geboten, wenn der dubiose Anbieter sich schon einige Informationen selbst beschafft hat.