Kamenz
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Kultgaudi-Finale in Horka

Die besten Dreikantfeilen-Fahrer der Welt treffen sich zum Saisonabschluss. Die Einheimischen sind die Favoriten.

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Filip Krahl in Wahnsinnskurve-Aktion. Der Rosenthaler vom Lehndorfer Dumperclub will am Sonntag seinen Titel im Dreikantfeile-Fahren verteidigen.
Filip Krahl in Wahnsinnskurve-Aktion. Der Rosenthaler vom Lehndorfer Dumperclub will am Sonntag seinen Titel im Dreikantfeile-Fahren verteidigen. © Foto: Siegbert Gruttke

Horka. Am Wochenende geht bei Crostwitz im Sorbenland die kultigste „Deutsche Meisterschaft“ weit und breit und aller Zeiten zu Ende. Am 28. und 29. September findet der Finallauf der DM im Dumperfahren statt. Wobei die Dumper nur drei Räder haben, also echte Dreikantfeilen aus DDR-Zeiten sind. Und genau das macht die Wettrennen ja auch so interessant. Und die Tatsache, dass seit Jahren die besten Kipperfahrer der Welt ausgerechnet im Dumperclub Lehndorf trainieren.

Auch in diesem Jahr führen einheimische Starter die Tabelle an. Der Meister der Vorjahre, Filip Krahl aus Rosenthal, liegt mit 72 Punkten knapp vor Youngster Paul Domsch aus Siebitz (70 Punkte), der in diesem Jahr überhaupt erst seine erste vollständige Saison bestreitet und gleich auf Treppchenkurs ist. Und auf Platz 3 rangiert mit Christian Gruttke (51 Punkte) ja auch noch ein Crostwitzer. Entsprechend groß wird der Trubel am Wochenende sein.

Die Veranstaltung startet am Sonnabend ab 17 Uhr mit der technischen Abnahme der an die 30 Fahrzeuge durch die Dekra. Natürlich müssen die Dumper bestimmten Anforderungen genügen. Und um 19 Uhr beginnt auf der Rennstrecke in Horka das Qualifying, bevor es zum Tanz ins Festzelt geht, wo die Diskothek „Party Hits“ einheizt. Am Sonntag starten um 10.30 Uhr zunächst Regionalrennen, begleitet von einem zünftigen Frühschoppen. Um 13.30 Uhr findet schließlich das Finale der DM statt. Und zum Abschluss des Gaudi-Wochenendes starten um 15.30 Uhr die Liliputrennen. Überhaupt ist das Event auch ein echtes Familien-Highlight. Im Rahmenprogramm ist auch einiges für die Jüngeren zu finden. Zum Beispiel das Kinderprogramm mit Schminken und diversen Spielen. Selbstverständlich fehlt auch eine Hüpfburg nicht, und für Essen und Trinken wird ebenfalls ausreichend gesorgt sein, wie es heißt. Der Wetterbericht für Sonntag sieht derzeit ganz gut aus. „Aber selbst, wenn es mal tröpfelt, können sich unsere hoffentlich zahlreichen Zaungäste gern ins Zelt zurückziehen“, so Daniel Ruprecht vom heimischen Dumperclub.

Große Geschicklichkeit gefragt

Ds Basisfahrzeug ist bekanntlich der Picco I, ein dreirädriger Vorderkipper. Gebaut wurde die erste Dreikantfeile ab 1957 bei den Bibra-Werken (Birckenstock und Brandis). Mit dem Bau des Picco II ab 1959 wurde die Produktion des Picco I in den VEB Fahrzeugwerk Mölkau verlegt, der das Fahrzeug bis 1970 baute. Ein erstes Rennen gab es 1995, und seit 2003 wird in mehreren Einzelzeitfahr-Wettbewerben die Deutsche Dumper-Meisterschaft ausgetragen. Die bisherigen Wettkämpfe dieses Jahres fanden in Adelsberg, Bad Freienwalde, Storcha und Drebkau statt. Die Wettkampffahrzeuge werden nicht mehr für Transporte genutzt, sondern sind reine Spaß- beziehungsweise Rennfahrzeugen geworden. Die freilich große Geschicklichkeit des Fahrers voraussetzen. „Davon kann man sich am Wochenende gern vor Ort überzeugen“, so Daniel Ruprecht. (SZ)