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Wie ein Star-Reporter an der Stasi scheitert

Alexander Osang soll über die rätselhaften Ostdeutschen schreiben. Er versucht es, stolpert aber über die Staatssicherheit der DDR.

Von Rainer Kasselt
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Alexander Osang erhielt für seine Reportagen mehrfach den Egon-Erwin-Kisch-Preis und den Theodor-Wolff-Preis.
Alexander Osang erhielt für seine Reportagen mehrfach den Egon-Erwin-Kisch-Preis und den Theodor-Wolff-Preis. © Aufbau/Felix Rettberg

Alexander Osang wird die letzten Worte seines Vaters nicht vergessen. „Pass auf, dass du nicht verrohst.“ Zwei Tage später, im Sommer 2017, stirbt er. Der Vater verzeiht seinem Sohn einen Text nicht, den er 1991 für die Berliner Zeitung geschrieben hatte. Eine Betrachtung über Vaters Cousin, der sich vor einen Zug geworfen hatte, weil sein Arbeitsplatz abgewickelt worden war. Der Vater wirft Osang vor, den Cousin „für eine billige Kapitalismuskritik missbraucht zu haben“.

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