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Ein letztes großes Interview mit Loriot

Einige Jahre vor seinem Tod sprach der berühmte Komiker Loriot in diesem Interview über sein Leben, seinen Humor und über Sachsen. Eine Erinnerung zum 100. Geburtstag.

Von Marcus Thielking
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Loriot (1923 - 2011) gehört zu den berühmtesten deutschen Komikern.
Loriot (1923 - 2011) gehört zu den berühmtesten deutschen Komikern. © dpa

Wir besuchen Vicco von Bülow*, der sonst am Starnberger See lebt, in seiner Zweitwohnung in Berlin. Seine Frau Romi öffnet fröhlich die Tür, wo uns auch schon Mops Emil entgegenspringt, freundlich bellend. Loriot, elegant auf einen Stock gestützt, kommt uns aus dem Wohnzimmer entgegen, mit einem verstohlenen Schmunzeln auf den Lippen. So herzlich wie die Begrüßung verläuft der ganze Nachmittag. Es gibt Tee und Kuchen und Kekse. Durch die weit geöffneten Fenster schallen entfernt die Hup- und Motorengeräusche vom Savignyplatz.

(*Dieses Gespräch ist zuerst erschienen am 8. November 2008 im Wochenend-Magazin der Sächsischen Zeitung. Es war eines der letzten Interviews mit Loriot. Er starb am 22. August 2011.)

So, das Mikrofon ist jetzt an, Herr von Bülow. Wussten Sie, dass so ein Gerät bis zu zwölf Stunden aufnehmen kann?
Dann halte ich jetzt einfach den Mund.

Ich würde doch gerne noch dieses Gespräch mit Ihnen führen. Wie geht’s Ihnen denn?
Ach, wissen Sie, ich bin jetzt in einem Alter, in dem man jemanden eigentlich nicht mehr fragen sollte, wie es ihm geht.

Verzeihung.
Wenn ich vielleicht einen etwas merkwürdigen Eindruck mache, dann liegt das daran, dass meine Bandscheiben seit einiger Zeit in einem katastrophalen Zustand sind. Parallel dazu mein Kreislauf – sagen wir so: Es geht mir meinem Alter entsprechend.

Zusammen mit Evelyn Hamann (1942 - 2007) drehte Loriot viele Filme und Sketche, die heute zum deutschen Komik-Kanon zählen.
Zusammen mit Evelyn Hamann (1942 - 2007) drehte Loriot viele Filme und Sketche, die heute zum deutschen Komik-Kanon zählen. © dpa
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