SZ + Feuilleton
Merken

„Der Freischütz“ als Waffenöl und Praline

Seit 200 Jahren ist die Oper von Weber ein Bühnen-Hit. Eine Schau zeigt, wie sie im Alltag präsent war und ist – sogar bei Corona.

Von Bernd Klempnow
 5 Min.
Teilen
Folgen
Weber wurde nach dem Erfolg geehrt und und verklärt - hier umkränzt mit Motiven aus dem "Freischütz".
Weber wurde nach dem Erfolg geehrt und und verklärt - hier umkränzt mit Motiven aus dem "Freischütz". © Thomas Kretschel

Wetten, wer diese Zeilen liest, summt mit: „Was gleicht wohl auf Erden dem Jägervergnügen?“ So beginnt der „Jägerchor“ aus der Oper „Der Freischütz“, den Carl Maria von Weber so ungemein flott und mitreißend komponiert hat. Ebenso sind die verträumt-verklärende Brautjungfern-Weise „Wir winden dir den Jungfernkranz mit veilchenblauer Seide“ und das kecke Gespensterlied „Einst träumte meiner sel’gen Base“ populär. Zig weitere Arien und Duette, selbst das den Schwarzen Jäger Beschwörende „Samiel! Samiel! Erschein!“ dürften viele kennen. Im Grunde ist die ganze zweieinhalbstündige Oper ein einziger Gassenhauer. Und das seit ihrer Uraufführung im Juni 1821 – bis heute. Nicht nur musikalisch, auch sonst war und ist der „Freischütz“ teils auf skurrile Weise im Alltag präsent. Eine kleine Sonderschau im Weber-Museum in Dresden-Hosterwitz macht dies deutlich. Anlass zu dieser Darstellung ist das Jubiläum von 200 Jahren Freischütz. Doch der Reihe nach.

Ihre Angebote werden geladen...