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Der Kuhfürst von Klipphausen

Lesend über die Erde bei Meißen: Wulf Kirsten dürfte der einzige lebende Dichter hierzulande mit eigenem Wanderweg sein.

Von Karin Großmann
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Die Lehmannmühle in Klipphausen ist ein technisches Denkmal. Im April 1945 versteckten sich Dorfbewohner dort im Rübenkeller vor heranrückenden Soldaten.
Die Lehmannmühle in Klipphausen ist ein technisches Denkmal. Im April 1945 versteckten sich Dorfbewohner dort im Rübenkeller vor heranrückenden Soldaten. © kairospress

Nichts gegen Goethe, Fontane und Heine. Leser folgen ihren Spuren querfeldein über Stock und Stein. Wulf Kirsten aber dürfte der einzige lebende deutsche Dichter sein mit einem eigenen Wanderweg. An 19 Stationen steht eine Tafel mit einem Gedicht von ihm. Dafür lässt sich kein besserer Ort denken als Klipphausen bei Meißen, wo Kirsten 1934 geboren wurde und aufwuchs. Seit Jahrzehnten lebt er in Weimar. Doch in seinen Texten hält er die vertraute Gegend fest, bevor sie verschwindet wie die stattlichen Kirschbaumalleen.

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