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Leipziger Fotograf Erasmus Schröter ist tot

Er porträtierte das Leben in der DDR, bevor er sie dann verließ: Der Leipziger Fotograf Erasmus Schröter ist jetzt im Alter von 64 Jahren gestorben.

Von Birgit Grimm
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Der Fotograf Erasmus Schröter hatte das Leben im Fokus – in Ost und West. Am Sonntag starb der Leipziger überraschend im Alter von 64 Jahren.
Der Fotograf Erasmus Schröter hatte das Leben im Fokus – in Ost und West. Am Sonntag starb der Leipziger überraschend im Alter von 64 Jahren. © Christoph Busse/Leipzig/Annette Schröter/dpa

Leipzig. Seine Heimat war ihm immer kunstwürdig. Auch dann noch, als er sie verlassen wollte. Als Erasmus Schröter in den 1980er-Jahren auf seine Ausreise aus der DDR wartete, hielt er den Verfall fest. Er fand das triste Grau der Städte „in hohem Maße fotogen durch die Abstraktion. Es gab kaum Autos, kaum Farbe, die Zeit schien stehen geblieben“, sagte er der Sächsischen Zeitung, als er 2009 mit dem Bautzener Kunstpreis geehrt wurde. Schon in der DDR begann er, Echtfotopostkarten zu sammeln. Das sind Foto-Abzüge, die als Postkarten verkauft wurden. 5.000 etwa kamen zusammen, einzigartige Zeitzeugnisse: Ansichten vom Dresdner Rundkino, vom Leipziger Zentralstadion, von Denkmälern, die längst verschwunden sind, von Plattenbausiedlungen wie Halle Neustadt ...In der Nacht zum Sonntag starb der Leipziger Fotograf. Das teilte seine Frau, die Malerin und Grafikerin Annette Schröter, mit. Dass er depressiv war, wussten offenbar nur seine Angehörigen und enge Vertraute.

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