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Gemälde von Carus entdeckt

Bisher wusste man nicht, wer den „Alten Harfner“ gemalt hat. Die Restaurierung brachte die Signatur ans Licht.

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Das Gemälde „Alter Harfner“ von Carl Gustav Carus – hier ein Zwischenzustand während der Restaurierung – soll demnächst im Albertinum zu sehen sein.  Albertinum
Das Gemälde „Alter Harfner“ von Carl Gustav Carus – hier ein Zwischenzustand während der Restaurierung – soll demnächst im Albertinum zu sehen sein. Albertinum © © Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Albertinum

Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) bereiten seit Langem einen großen Auslandsauftritt vor: In der Staatlichen Tretjakow Galerie Moskau soll am 22. April die Ausstellung „Träume von Freiheit – Romantik in Russland und Deutschland“ eröffnet werden. In diesem Zusammenhang wurde ein Werk aus dem Albertinum zum Thema einer Diplomarbeit im Studiengang Restaurierung der Hochschule für Bildende Künste Dresden: „Alter Harfner“. Der Schöpfer des kleinformatigen Gemäldes war unbekannt. Bei der Firnisabnahme kamen die Signatur des Dresdner Romantikers Carl Gustav Carus sowie das Entstehungsdatum zum Vorschein. Auch die nun wieder deutlich sichtbare Malweise ließ keinen Zweifel an der Urheberschaft des Universalgelehrten, der 1789 in Leipzig geboren wurde und 1869 in Dresden starb.1836 malte er diesen alten Mann, der in einer Mondscheinlandschaft versunken an seiner Harfe lehnt. Nun besitzt das Albertinum 22 Gemälde des bedeutenden Dresdner Romantikers.

Museumsdirektorin Hilke Wagner freut sich über den Zuwachs: „Carus fokussiert sich hier auf die Empfindung, mit dem der alte Mann in sich versunken und im Einklang mit der Natur an seiner Harfe lehnt.“ Thematisch hat sich Carus auch hier von seinem Freund Caspar David Friedrich beeinflussen lassen. Friedrich beschäftigte sich seit 1830 mit dem Motiv der Harfe. Bei Carus charakterisiert die Harfe den greisen Sänger Ossian, den der schottische Schriftsteller James Macpherson Ende des 18. Jahrhunderts als nordisches Gegenstück zu Homer erfand. (SZ/bg)