Es begann mit dem Prager Fenstersturz: Wütende Protestanten stürmten 1618 in die Prager Burg und warfen zwei kaiserliche Statthalter aus dem Fenster, weil sie ihre Beschwerden nicht vortragen durften. Es ging um nichts weniger als die Glaubensfreiheit der protestantischen Adligen, die Ferdinand II., katholischer König von Böhmen seit 1617, Kaiser ab 1619, eingeschränkt hatte. Dieser Fenstersturz gilt als Beginn des 30-jährigen Krieges, des grausamsten und gewalttätigsten Krieges in der Geschichte Europas, der schon allein durch seine Dauer unendliches Leid mit sich brachte. Ganz Europa war involviert, und es war nach dem Krieg nicht mehr dasselbe. Städte wie Bautzen oder Magdeburg wurden in Schutt und Asche gelegt, Mantua und Mainz geplündert. Menschen starben, mancherorts verloren zwei Drittel der Einwohner ihr Leben. Wer fliehen konnte, packte seine Siebensachen und setzte sich in Bewegung.
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