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"Hitlers Elite?" in Dresden: Brauner ging's nicht

In Dresden entsorgt das Militärhistorische Museum der Bundeswehr den Übermenschen-Mythos der Fallschirmjäger. Das gefällt nicht allen.

Von Oliver Reinhard
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Hitlers angebliche Elite am Ende: ein Fallschirmjäger nach seiner Gefangennahme 1945.
Hitlers angebliche Elite am Ende: ein Fallschirmjäger nach seiner Gefangennahme 1945. © Alpha Stock / Alarmy Stock

Tradition treibt mitunter seltsame Blüten, auch und gerade in Traditionsverbänden wie der Bundeswehr. Die jüngere Ereignisgeschichte rechtsextremistischer Vorfälle in ihren Reihen redet da Klartext, oft ähnlich deutlich wie jener Sinnspruch, der 2010 in einem Stützpunkt in Afghanistan hing: „Aus den Trümmern stand der Deutsche Fallschirmjäger auf und schlug Seite an Seite mit unseren Grenadieren die Angriffe unter fürchterlichen Verlusten für den Feind zurück.“ Möglicherweise war es den für diesen Aushang verantwortlichen Soldaten nicht klar, möglicherweise aber doch: Der Text stammt aus einem Bericht der „Wochenschau“ vom April 1944 über die zweite Schlacht am italienischen Monte Cassino. Er ist NS-Propaganda.

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