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Mord geht immer

Die Zuschauer wollen es, ARD und ZDF liefern es: Die öffentlich-rechtliche Krimiflut ist zum Tsunami geworden – und die Programmvielfalt verödet.

Von Oliver Reinhard
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Ein Osterfest ohne Tod und Mordschlag? Für die krimisüchtigen Deutschen und ihr öffentlich-rechtliches Fernsehen undenkbar. Natürlich gibt es auch an diesem Wochenende unter anderem einen „Tatort“ samt Mädchenleiche, diesmal aus Saarbrücken.
Ein Osterfest ohne Tod und Mordschlag? Für die krimisüchtigen Deutschen und ihr öffentlich-rechtliches Fernsehen undenkbar. Natürlich gibt es auch an diesem Wochenende unter anderem einen „Tatort“ samt Mädchenleiche, diesmal aus Saarbrücken. © SR-Kommunikation/ARD

Seit dem vorläufigen Platzen der Beitragserhöhung im Dezember köchelt die Debatte um Gegenwart und Zukunft von ARD und ZDF auf stetiger Flamme. Ohne Sparmaßnahmen und einschneidende Reformen geht es nicht mehr weiter. Ein fordernder Vorschlag nach dem anderen wird aus der Politik an die öffentlich-rechtlichen Anstalten herangetragen. Ein Reformversprechen nach dem anderen kommt nun auch verstärkt von den ARD- und ZDF-Spitzen selbst. Der populärste – und populistischste – Vorwurf aus der Öffentlichkeit an die „Öffis“ lautet: Die Sender strahlen immer weiter vorbei an den Wünschen der Zuschauerinnen und Zuschauer. Das aber ist grundfalsch.

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