Sachsen
Merken

MDR-Intendantin Karola Wille darf sich auf 4,6 Millionen Euro Pension freuen

Das Defizit beim MDR ist 2021 gestiegen. Ein Grund sind höhere Kosten für die Altersvorsorge. Auch die Managergehälter können sich sehen lassen.

 2 Min.
Teilen
Folgen
Bleibt Intendantin Karola Wille bis zu ihrem regulären Ruhestand beim MDR, ist ihr eine Pension von 4,6 Millionen Euro zugesagt.
Bleibt Intendantin Karola Wille bis zu ihrem regulären Ruhestand beim MDR, ist ihr eine Pension von 4,6 Millionen Euro zugesagt. © Britta Pedersen/dpa

Leipzig. Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) hat das vergangene Jahr mit einem Defizit abgeschlossen. Es belief sich trotz höherer Einnahmen aus Rundfunkbeiträgen auf 39 Millionen Euro und ist damit deutlich größer als 2020. Da waren es noch 15 Millionen Euro. Das geht aus dem nun veröffentlichten Geschäftsbericht des Rundfunksenders hervor.

Ein Grund für das höhere Minus sind deutlich gestiegene Pensionsrückstellungen, unter anderem für die neunköpfige Geschäftsleitung. Die Mitteldeutsche Zeitung berichtete darüber zuerst.

Insgesamt stiegen die Aufwendungen für die Altersversorgungen binnen Jahresfrist für alle Mitarbeiter um 26 Millionen Euro. Mit Blick auf die neunköpfige MDR-Geschäftsleitung erhalten fünf von ihnen im Fall der regulären Beendigung ihrer Tätigkeit Pensionen in Millionenhöhe. Im Einzelnen sind das:

  • Intendantin Karola Wille: 4,6 Millionen Euro
  • Landesfunkhauschef Sandro Viroli: 3,0 Millionen Euro
  • Betriebsdirektor Ulrich Liebenow: 2,4 Millionen Euro
  • Justiziar Jens-Ole Schröder: 1,76 Millionen Euro
  • Verwaltungsdirektor Ralf Ludwig: 1,5 Millionen Euro.

Die Gehälter inklusive Aufwandsentschädigungen und Sachbezüge wie Dienstwagen bewegen sich auf Manager-Niveau. Dem MDR zufolge erhielt Intendantin Wille im vorigen Jahr rund 310.400 Euro. Das entspricht in etwa dem Verdienst von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Innerhalb der ARD ist Willes Gehalt kein Spitzenwert. Ihr Pendant beim WDR kommt auf 413.000 Euro, beim SWR sind es 361.000 Euro und beim NDR 346.000 Euro.

Nummer zwei unter den Spitzenverdienern beim MDR ist Verwaltungsdirektor Ludwig mit 275.000 Euro. Betriebsdirektor Liebenow erreichte 260.000 Euro. Der seit Januar 2021 amtierende Programmdirektor Klaus Brinkbäumer kommt auf gut 219.000 Euro. Sachsens Landesfunkhausdirektor Sandro Viroli verdient 225.000 Euro, sein Pendant in Thüringen, Boris Lochthofen, 207.000 Euro und die inzwischen zurückgetretene sachsen-anhaltinische Landesfunkhausdirektorin Ines Hoge-Lorenz kommt auf 200.000 Euro. Die Monatsgehälter von ARD-Redakteuren liegen zwischen 3.900 und 11.000 Euro im Monat.

Der MDR hat insgesamt rund 2.100 Festangestellte. Weiterhin beschäftigt er fast 1.700 freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Gesamterträge des MDR beliefen sich 2021 auf 787 Millionen Euro. Das waren gut 42 Millionen Euro mehr als 2020. MDR-Rundfunkratschef Dietrich Bauer, im Hauptberuf Vorstandsvorsitzender der Diakonie Sachsen, hält den MDR für "nach wie vor solide und zukunftsfähig aufgestellt". (SZ/soa/uwo)