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Kommt Ex-"Spiegel"-Chef zum MDR?

Der Mitteldeutsche Rundfunk will den ehemaligen "Spiegel"-Chefredakteur Klaus Brinkbäumer als Programmdirektor an den Standort Leipzig holen.

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Klaus Brinkbäumer, ehemaliger Chefredakteur des Nachrichtenmagazins Der Spiegel.
Klaus Brinkbäumer, ehemaliger Chefredakteur des Nachrichtenmagazins Der Spiegel. © dpa

Leipzig. Ein Printjournalist soll in eine zentrale Position bei der trimedialen TV-, Radio- und Internet-Anstalt MDR wechseln: Geht es nach dem Wunsch von MDR-Intendantin Carole Wille, wird der ehemalige Spiegel-Chefredakteur Klaus Brinkbäumer im Januar Programmchef des Mitteldeutschen Rundfunks.

Wie der Sender bestätigte, hat Wille den 53-jährigen Journalisten dem MDR-Rundfunkrat als Nachfolger von Wolf-Dieter Jacobi vorgeschlagen. Am 7. Dezember will das Gremium eine Entscheidung fällen.

Die Intendantin schlägt dem Rundfunkrat zudem Jana Brandt (55) für das Amt der Programmdirektorin am Standort Halle vor. Die bisherige MDR-Fernsehfilm-Chefin soll dort Katja Wildermuth nachfolgen, die Intendantin des Bayerischen Rundfunks wird.

Der Aufstieg von Claas Relotius

Klaus Brinkbäumer gehört zu den bekanntesten und renommiertesten Journalisten Deutschlands. 1993 ging der gebürtige Westfale zum Spiegel, dessen Chefredakteur er von 2015 bis 2018 war. Im August 2018 gab der Hamburger Verlag bekannt, dass Brinkbäumer und der Spiegel sich trennen würden, zum 1. Januar 2019 wurde er von seinen Aufgaben als Chefredakteur entbunden. Am 31. März 2019 endete sein Vertrag bei dem Nachrichtenmagazin.

In seine Chef- Ära fiel die engere Vernetzung von Print- und Online-Ausgabe des Spiegel, aber auch der Aufstieg von Claas Relotius zum vielfach ausgezeichneten Star-Reporter, der dann aber durch gefälschte und ausgedachte Berichte Ende 2018 einen Skandal auslöste. Seit 2019 ist Klaus Brinkbäumer Autor der Wochenzeitung Die Zeit. Gemeinsam mit seinem Kollegen Stephan Lamby hat er für das Erste eine Dokumentation über Donald Trump gedreht. Größere Erfahrungen mit Fernsehen und Radio konnte er bislang nicht machen. (epd/SZ/or)