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Christa Wolf und das geteilte Deutschland

Vor zehn Jahren starb die Schriftstellerin, die andere Menschenbilder zeichnete als die der offiziellen DDR-Seite. Jetzt erscheinen Essays und Reden von ihr.

Von Karin Großmann
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2010 erhielt Christa Wolf im Theater in Lübeck den Thomas-Mann-Preis. Ein paar Monate später, heute vor zehn Jahren, starb die Schriftstellerin.
2010 erhielt Christa Wolf im Theater in Lübeck den Thomas-Mann-Preis. Ein paar Monate später, heute vor zehn Jahren, starb die Schriftstellerin. © dpa

Die Verkäuferinnen des Intershops, der marktgerecht umgerüstet wurde zum Sex-Shop, tun sich noch etwas schwer mit dem neuen Sortiment. Das schreibt Christa Wolf einem Schweizer Publizisten im Jahr 1991. Sie lässt die zugereisten Anzugträger als neue Oberschicht aufmarschieren in dem Land, das sie übernommen haben. Die Angestellten seien froh, wenn sie angestellt bleiben dürften. Vorsorglich verrate ein Kollege den anderen. Jeder verkaufe das, was er habe, und zuerst sich selbst.

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