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In drei Stufen zu vollen Sälen?

Der am Montag vorgelegte Plan zur Normalisierung des Kultur- und Sportbetriebs lässt regionale Kulturinstitutionen nicht hektisch werden.

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Es wird noch einige Zeit dauern, bis die Dresdner "Junge Garde" so voll wie beim Katie-Melua-Konzert 2019 sein kann.
Es wird noch einige Zeit dauern, bis die Dresdner "Junge Garde" so voll wie beim Katie-Melua-Konzert 2019 sein kann. © kairospress

Mit einem modularen Konzept wollen Wissenschaft, Sport und Kultur wieder mehr Zuschauer in ihre Spielstätten holen - bis hin zu Vollbesetzung. "Wir wollen der Politik einen Weg aufzeigen, wie es zurück gehen könnte", sagte der Berliner Gesundheitsökonom Florian Kainzinger am Montag in Berlin während der Präsentation des von gut 40 Sport- und Kultureinrichtungen getragenen Konzeptes, an dem 20 Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen mitgewirkt haben. Unter den Unterstützern sind auch der Deutscher Fußball-Bund (DFB) und der Deutsche Bühnenverein.

Für die regionalen Kulturinstitutionen ist das Ganze aber noch kein Grund, hektische Betriebsamkeit zu entwickeln. Im Gegenteil: Gerade private Großveranstalter sehen in einer in Aussicht gestellten Auslastung von 30 Prozent keinerlei Chance, kostendeckend zu arbeiten. Es heißt aus diesen Kreisen, man werde das vorliegende Papier aber dennoch prüfen und sei für jede Eröffnung sinnvoller Perspektiven dankbar.

Die Städtischen Museen Dresden sind in Wartestellung. "Wir arbeiten auf eine mögliche Öffnung der einen oder anderen Tür am 13. März hin und haben dann auch Angebote für die Besucher parat", sagt Museumschef Gisbert Porstmann. Konkreter will er sich jetzt noch nicht äußern. "Das wäre Kaffeesatzleserei. Wir brauchen Rechtssicherheit, um die Hygienekonzepte anpassen zu können."

Nach der Ministerpräsidentenkonferenz am 4. März wollen die städtischen Kultureinrichtungen in Dresden mit der Kulturbürgermeisterin in einer Videokonferenz besprechen, wie es weitergeht. "Die Stadt muss den Notbetrieb beenden, damit ich die Mitarbeiter zurückholen und auch die Wachdienste organisieren kann", erklärt Porstmann. Welche Häuser zuerst geöffnet werden sollen, steht noch nicht fest. Auch sei ungewiss, wie das Publikum reagiert. "Wenn wir öffnen und niemand kommt, laufen mir die Betriebskosten davon", sagt Porstmann.

Auch die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden halten sich mit euphorischen Öffnungsansagen zurück: "Wir haben vorläufig bis zum 8. März geschlossen. Da die Lage sich pandemiebedingt täglich ändert, und derzeit das Thema ,Inzidenz von 35' noch genauerer Entscheidungen bedarf, können wir derzeit leider keine genaueren Auskünfte geben", teilte SKD-Pressechef Holger Liebs auf Anfrage mit.

Ähnlich zurückhaltend äußert sich Gertrud Aringer, Leiterin Presse-und Öffentlichkeitsarbeit am Dresdner Staatsschauspiel. Sie erklärt: „Wir hoffen natürlich, dass wir bald wieder unsere Häuser für Publikum öffnen können. Unser bestehendes strenges, bereits gut eingespieltes und bewährtes Hygienekonzept kann kurzfristig an alle Überlegungen, die derzeit zur Diskussion stehen, angepasst werden.“ (SZ)