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Vom Aufstieg und Untergang der Deutschen an der Wolga

Der Großroman der Deutschen Sowjetrepublik wurde von Stalin verboten, der Autor starb im Gulag: Nach 82 Jahren ist „Wir selbst“ erstmals erschienen.

Von Oliver Reinhard
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Gemeinsam für den Aufbau des Bolschewismus: Auch auf der Bühne präsentierte sich die Wolgadeutsche Sowjetrepublik, hier durch das Russisch-Deutsche Theater in Berlin, wo 1922 das Stück „Schiffeziehen an der Wolga“ aufgeführt wurde.
Gemeinsam für den Aufbau des Bolschewismus: Auch auf der Bühne präsentierte sich die Wolgadeutsche Sowjetrepublik, hier durch das Russisch-Deutsche Theater in Berlin, wo 1922 das Stück „Schiffeziehen an der Wolga“ aufgeführt wurde. © Getty Images

Am Anfang zum Ende: Es wird alles gut. Die jungen Helden der Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik der Wolgadeutschen überstehen Intrigen, Neid, Widerstand und setzen sich durch. Im Agrarkollektiv „Lenins Weg“, in der Textilfabrik „Clara Zetkin“, in der Roten Armee. Anders als die bürgerlichen oder kulakischen Intriganten, Neider, Konterrevolutionäre; diese Bösen enden böse. Auch der Regierungsabgesandte Hart ist voller Stolz auf „sein Volk“: „Was ließ sich denn mit solchen Menschen, wie sie dank der allumfassenden Erziehungsarbeit der Partei, im Ergebnis der Industrialisierung und Kollektivisierung überall herangewachsen waren, nicht erreichen? Es gab keine Festung, die die Bolschewiki nicht einnehmen können.“

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