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Pirna: Lachsalven auf der Zielgeraden

Mit seinen Karikaturen nahm Peter Dittrich stets den Alltag aufs Korn. Die ihm gewidmete Schau im Pirnaer Stadtmuseum geht nun zu Ende.

Von Thomas Möckel
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Karikatur "Rattenfänger" von Peter Dittrich: Kritik am Kapitalismus.
Karikatur "Rattenfänger" von Peter Dittrich: Kritik am Kapitalismus. © KTP

Wem es gelüstet, sich noch einmal einen ganz bestimmten Humor auf die Augen zu geben, sollte sich sputen: Eine Ansichtssache mit besonderem Schmunzel-Faktor biegt jetzt auf die Zielgerade ein.

Der Ort des Geschehens: das Stadtmuseum Pirna im Klosterhof. Das Museum zeigt aktuell drei verschiedene Sonderausstellungen. Neben der ernsten und sehr eindringlichen Sonderschau zum Thema „Kriegskinder – Dialog der Generationen“ und der erst kürzlich eröffneten historischen Betrachtung von Bräuchen und Traditionen rund um den Schuleingang grüßen im Foyer des Museums von der Galerie die Eulenspiegeleien des Karikaturisten Peter Dittrich.

Den DDR-Alltag aufs Korn genommen

Der Künstler war in der DDR Mitbegründer der Satirezeitschrift "Eulenspiegel" und zählte laut der Kultur- und Tourismusgesellschaft Pirna (KTP) zu den produktivsten und vielseitigsten Grafikern seines Metiers. Unter dem Titel "Zeit gezeichnet" wird im Museum ein Querschnitt seines umfangreichen und vielseitigen Schaffens gezeigt.

Sein über vierzigjähriges Tun war einerseits geprägt von der politischen Karikatur in Zeiten des Kalten Krieges, weltweiter Umweltzerstörung und der Kritik am Kapitalismus.

Andererseits hielt er geradezu dokumentarisch dem DDR-Alltag mit seiner Nischenkultur, Mangelwirtschaft und den Tücken des täglichen Lebens den Spiegel vor.

Grafiken gibt es zu kaufen

Diese vielseitige Kabinettsausstellung geht am 3. Oktober mit einer Führung durch Elisabeth Bartel zu Ende. Die Kuratorin und Nichte des bekannten Karikaturisten führt anhand der Arbeiten von Peter Dittrich durch ein Stück Zeitgeschichte.

Sie erzählt von persönlichen Erlebnissen mit ihrem Onkel und gibt Einblicke in dessen Biografie und sein weiteres Schaffen in Film und Buchillustration.

Im Anschluss können bei einer Grafikbörse zwischen 15 und 17 Uhr die ausgestellten Grafiken von Peter Dittrich erworben werden. Eine Liste dazu wird im Vorfeld veröffentlicht. Für die abschließende Führung durch die Ausstellung gibt es im Stadtmuseum Karten zum Preis von sechs Euro. Beginn ist 14 Uhr.

Bis dahin können diese und alle weiteren Sonderausstellungen täglich außer montags von 10 bis 17 Uhr besucht werden. Digitale Impressionen gibt es jederzeit im Netz unter www.pirna.de/stadtmuseum.