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So war das Literatur-Jahr 2020

Es war katastrophal, herausfordernd und überraschend schön.

Von Karin Großmann
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Es brauchte neuen Platz im Regal. Es gab zu viele gute Bücher.
Es brauchte neuen Platz im Regal. Es gab zu viele gute Bücher. © SZ

Für Ken Follett wäre das kein Problem. Der Bestsellerbrite unterhält ein Büro und zwei Dutzend Rechercheure, die für ihn die Säulen der Erde zählen und alles herausfinden sollen über die Unterwäsche der Wikinger. Leider ist über Wikingerslips wenig bekannt. Follett jedenfalls könnte die 3.000 Euro für Betriebskosten von der Bundesregierung bekommen. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte: Der Zuschuss gilt nur für deutsche Autoren. Und die haben meist kein Büro. Ihre Betriebskosten lassen sich in Rotwein und Druckerpatronen berechnen. Es fallen nicht mal Fahrtkosten an ohne Buchmessen und Lesereisen. Der Stift zum Signieren schimmelt. Oder hat schon mal jemand eine Online-Lesung vor Zimmerpalme signiert?

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