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"World Press Photo": Gewinner-Foto 2023 zeigt Leid im Ukrainekrieg

Das Foto einer verletzten hochschwangeren Frau, die aus einer bombardierten Entbindungsklinik in der Ukraine getragen wird, hat viele Menschen erschüttert. Jetzt wurde der Fotograf ausgezeichnet.

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Ein Foto von der Bergung einer hochschwangeren Frau im zerstörten ukrainischen Mariupol hat den renommierten internationalen Fotowettbewerb "World Press Photo" gewonnen.
Ein Foto von der Bergung einer hochschwangeren Frau im zerstörten ukrainischen Mariupol hat den renommierten internationalen Fotowettbewerb "World Press Photo" gewonnen. © World Press Photo Foundation

Amsterdam. Ein Foto von der Bergung einer hochschwangeren Frau im zerstörten ukrainischen Mariupol hat den renommierten internationalen Fotowettbewerb "World Press Photo" gewonnen. Der Ukrainer Evgeniy Maloletka wurde dafür mit dem ersten Preis des renommierten internationalen Fotowettbewerbs "World Press Photo" ausgezeichnet, wie die Jury am Donnerstag in Amsterdam mitteilte. Das Foto vom 9. März 2022 für die Nachrichtenagentur AP hatte weltweit Menschen erschüttert. Es zeigt, wie eine verletzte hochschwangere Frau auf einer Bahre aus einer bombardierten Entbindungsklinik getragen wird. Die Frau und ihr Kind waren wenig später gestorben.

Diese Aufnahme fange das durch die russische Invasion in die Ukraine verursachte menschliche Leid ein, sagte der Vorsitzende der Jury, Brent Lewis. "Der Tod von beiden, der schwangeren Frau und des Kindes, fasst sowohl viel von diesem Krieg als auch von der möglichen Absicht Russlands zusammen. Wie ein Mitglied der Jury sagte: Es ist, als versuchten sie die Zukunft der Ukraine zu töten."

Die diesjährigen Sieger des Wettbewerbs repräsentieren nach Ansicht der Jury die wichtigsten Themen des Jahres 2022. Aus rund 60.000 Fotos waren die Sieger in mehreren Kategorien ausgewählt worden.

Khalil Ahmads Niere wurde verkauft, um seine Familie zu unterstützen. Die Eltern des 15-jährigen Khalil Ahmad konnten es sich nicht mehr leisten, Essen für ihre elf Kinder zu kaufen.
Khalil Ahmads Niere wurde verkauft, um seine Familie zu unterstützen. Die Eltern des 15-jährigen Khalil Ahmad konnten es sich nicht mehr leisten, Essen für ihre elf Kinder zu kaufen. © World Press Photo Foundation/ Mads Nissen

Den Preis für die beste Foto-Story des Jahres erhält Mads Nissen aus Dänemark für eine Serie über die schwierigen Lebensumstände vieler Afghaninnen und Afghanen unter den Taliban.

Kasachstan: Auf dem ehemaligen Bett des Aralsees, in der Nähe des Dorfes Akespe, ist eine heiße Quelle entstanden, die oft zu Heilzwecken aufgesucht wird. Im Laufe der Jahre hat der Aralsee 90 Prozent seines Wassers verloren.
Kasachstan: Auf dem ehemaligen Bett des Aralsees, in der Nähe des Dorfes Akespe, ist eine heiße Quelle entstanden, die oft zu Heilzwecken aufgesucht wird. Im Laufe der Jahre hat der Aralsee 90 Prozent seines Wassers verloren. © World Press Photo Foundation/Anush Babajanyan

Die Armenierin Anush Babajanyan wurde ausgezeichnet für eine Serie über die durch den Klimawandel verschlimmerte Wasserkrise in Zentralasien. Der Ägypter Mohamed Mahdy gewann einen Preis für ein Dokumentationsprojekt über ein Fischerdorf in Alexandria.

Mehr als 3.700 Fotografen aus 127 Ländern hatten sich an dem Wettbewerb beteiligt. Zunächst hatten regionale Jurys in mehreren Kategorien Siegerfotos für ihre jeweilige Region ausgewählt. Alle ausgezeichneten Fotos sollen in einer Ausstellung in mehr als 60 Städten weltweit gezeigt werden. Als erste wird die Ausstellung in Amsterdam am 22. April eröffnet. (dpa)