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Zoff um Sachsens Kulturhauptstadt

Chemnitz wurde für 2025 zu Europas Kultur-Metropole gekürt. Dann gab es Kritik. Nun vertagten die Kulturminister den offiziellen Beschluss – vorerst.

Von Bernd Klempnow
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Chemnitz hatte sich Ende Oktober gegen die auf der Shortlist noch vertretenen Städte Hannover, Hildesheim, Magdeburg und eben Nürnberg durchgesetzt.
Chemnitz hatte sich Ende Oktober gegen die auf der Shortlist noch vertretenen Städte Hannover, Hildesheim, Magdeburg und eben Nürnberg durchgesetzt. © ZB

Das gab es noch nie. Seit 1985 wird eine, seit 2004 werden sogar meist zwei Kommunen pro Jahr zur Europäischen Kulturhauptstadt von einer Jury erkoren. Dass dann die Kulturminister ihre Zustimmung – vorerst – verweigern, ist neu: So geschehen am Mittwochabend bei der Schalte der Kultur- und der Kultusministerkonferenz. Nach Kritik an der Vergabe des Titels an Chemnitz haben die Minister die im Oktober gefallene Empfehlung der Jury für die westsächsische Stadt als Europäische Kulturhauptstadt zunächst nicht in eine formelle Ernennung umgewandelt. Erst Anfang des kommenden Jahres soll ein entsprechender Beschluss gefasst werden, teilte die Runde mit. Zuvor werde ein Gesprächsangebot der Vorsitzenden der Europäischen Jury, Sylvia Amann, angenommen. Es soll auch über Medienberichte gesprochen werden. Darin war von möglichen personellen Verstrickungen im Vergabekarussell berichtet worden.

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