Dresden. Kultusministerin Brunhild Kurth (CDU) wünscht sich Lehrer aus Polen und Tschechien an sächsischen Schulen. „Es gibt hervorragend ausgebildete Lehrer mit exzellenten Deutschkenntnissen, die sich sehr freuen, an unseren sächsischen Schulen Dienst zu tun“, sagte Kurth am Donnerstag im Landtag. Lehrer aus den beiden Nachbarländern Sachsens seien nicht nur in Naturwissenschaften gut ausgebildet. Um dem Lehrermangel zu begegnen, hatte Sachsen schon vor längerem seine Fühler nach Tschechien ausgestreckt. Inzwischen gibt es auch ein Verständigung mit Polen.
Die Linken hatten über Lehrermangel und Ausfall von Unterricht debattieren wollen und die Schulen in Gefahr gesehen. Kurth warnte vor „Panikmache und negativen Schlagzeilen“. Dies helfe nicht bei der Werbung um Lehrer. Sachsens Schulen seien nicht in Not. „Wir sind auf einem guten Weg, das Mammutprogramm an Einstellungen zu bewältigen.“ Es werde aber bestimmt nicht leicht, dies für den Schuljahresstart hinzubekommen: „Der Lehrer-Arbeitsmarkt ist leer gefegt.“ Sachsen befinde sich im Wettbewerb mit anderen Ländern.
Indirekt kritisierte Kurth auch die Lehrerstreiks. Sie plädiere dafür, das Lehrer Unterricht halten. Mit Streiks steige der Unterrichtsausfall. Nach Angaben der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft hatten sich am Donnerstag rund 800 Pädagogen in Sachsen an Warnstreiks beteiligt. Damit wollten sie der Forderung nach Tarifverhandlungen für eine bessere Eingruppierung Nachdruck verleihen, teilte die GEW mit. Aufgerufen waren Gewerkschaftsmitglieder an öffentlichen Schulen in Chemnitz, Plauen, Freiberg, Brand-Erbisdorf, Dresden, Freital, Görlitz, Radebeul, Radeburg und Moritzburg. Ab der 4. Unterrichtsstunde wurde die Arbeit niedergelegt. (dpa)