Görlitz
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Kunst belebt Görlitzer Gasometer

Das Oktogon in der Nikolaivorstadt ist ab Freitag Schauplatz des Festivals "Zukunftsvisionen". Es wird politischer als seine Vorgänger.

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Viel Raum bietet der alte Gasometer in der Görlitzer Nikolaivorstadt für zeitgenössische Kunst.
Viel Raum bietet der alte Gasometer in der Görlitzer Nikolaivorstadt für zeitgenössische Kunst. © Nikolai Schmidt

Bereits zum 14. Mal belebt das Festival für zeitgenössische Künste „Zukunftsvisionen“ in Görlitz ein leerstehendes Gebäude. Am Freitag wird es um 16 Uhr im Oktogon auf der Lunitz eröffnet.

Der diesjährige Schwerpunkt „An die Substanz!“ setzt einen grellen Kontrast zu allen dunklen Ostklischees und allseits bekannten Bildern der historischen Altstadt, erklärt die Organisatoren vom Verein „Neisse Center for Contemporary Arts“. „Unser Kollektiv aus Ehrenamtlichen stellt sich zu jedem Festival neu zusammen und setzt als Organisationsteam eigene Schwerpunkte“, erklärt Festivalleiter und Kulturmanager Felix Schuster. „In diesem Jahr haben wir uns entschieden, nach den letzten Entwicklungen dieser Stadt bewusst politischer aufzutreten und unser Festivalthema als Diskursraum zu verstehen, in dem Altes, Bewährtes oder Selbstverständliches hinterfragt wird.“ 

Das sakral anmutende Oktogon, ein ehemaliges Gasometer, sowie die angrenzende Maschinenhalle dienen als Kulisse für die Verhandlung gesellschaftlicher Kontroversen und Grenzerfahrungen. Zwei Künstler, Leon Seidel und Peter Kees, forschen zum Thema während ihrer Residenz vor Ort.

Die Ausstellung zeigt über 20 Werke nationaler und internationaler Künstler, die von eine fünfköpfigen Jury ausgesucht wurden. Unterstützt wird das Ausstellungsteam durch den Videokünstler und Kurator Hector Solari, der durch seine Mitwirkung an der Kulturhauptstadtbewerbung in Görlitz noch bekannt ist.

Zugleich zeigt das Festival in der „Galerie der Moderne“ des Kulturhistorischen Museums im Kaisertrutz ab diesem Freitag drei Arbeiten der jungen Künstlerin Mona-Sophia Freudenreich. Unter dem Titel „Talar“ schuf sie 2019 eine dreiteilige Serie textiler Kunstwerke. Dafür bestickte sie weiße Totenhemden mit Schriftzügen. Sie verweisen auf die Vergänglichkeit des Lebens und fordern dazu auf, den Moment intensiv zu genießen. (SZ)

Der Ort der Ausstellung: Das Oktogon in der Lunitz.
Der Ort der Ausstellung: Das Oktogon in der Lunitz. © nikolaischmidt.de

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