Kunst unterm Weihnachtsbaum
Bautzen. Still fließt die Spree am „Wehr“ entlang. Ein bisschen passt die dunkle Schwermütigkeit des Acryls zum Dezember-Grau. Andere Bilder an den Wänden in der Galerie Budissin, wie die Stillleben von Rebecca Rauschhardt, die Wasserwelten von Norma Hauschild oder die Landschaften von Isa Brützke erzählen von der Leichtigkeit des Seins. Dazwischen thront ein Engel des Holzkünstlers Ingo Heinze. Es weihnachtet wieder in der Schloßstraße. Die letzte Ausstellung des Jahres mit dem Motto „Kunst zum Sammeln und Verschenken“ versammelt über 30 Künstler.
Knapp 80 Arbeiten drängeln sich an den Wänden und in der Galerie. „In diesem Jahr treffen sich hier Künstler aus der Region und solche, die sich mit dem Kunstverein verbunden fühlen“, sagt Kuratorin Tanja Böhme. So finden sich unter den Ausstellern auch Arbeiten vom Maler Oskar Manigk, der sein Atelier auf Usedom hat, zuletzt aber in einer Personalausstellung an der Spree zu sehen war. Über die diesjährige Sommerakademie hingegen ist die Dresdener Künstlerin Gabi Keil mit der Galerie verbunden. Neben ihnen finden sich so bekannte Namen wie Iris Brankatschk, Hans Kutschke, Jutta Mirtschin, Ralf Reimann, Almut Zielonka, Barbara Wiesner oder Matthias Weber. Dazu kommt Keramik von Ino Jänichen-Kucharska und Margitta Rauschhardt. „Ferum Jungrichter hat eine ganz neue Schmuckkollektion gestaltet. Besonders gefragt sind ihre Ringe aus Lausitzer Granit“, sagt Tanja Böhme.
Auch für den kleinen Geldbeutel
Die Idee einer Gemeinschaftsausstellung für weihnachtliche Kunstverschenker entstand vor gut zehn Jahren. „Zum einen geben wir den Künstlern Raum für Zwiesprache zwischen ihren unterschiedlichen Unterschriften, zum anderen können die Leute Kunst für das eigene Wohnzimmer oder zum Verschenken kaufen“, sagt Ausstellungsmacherin Jana Böhme. Dabei gibt es Kunst bereits ab 20 Euro für den kleinen Geldbeutel, bei anderen Werken muss man mit mehreren Tausend Euro schon etwas tiefer in die Tasche greifen. In allen Preiskategorien finden sich indes regelrechte Bestseller unter den Ausstellenden.
Organisiert wurden durch den Bautzener Kunstverein in diesem Jahr insgesamt zehn Ausstellungen. Nach dem Ende der Gemeinschaftsausstellung, am 10. Januar, bleibt nur eine Woche Zeit für den Aufbau der ersten Schau Galerie-Reigen 2020. Ab 17. Januar werden in der Schloßstraße Arbeiten der Berliner Künstlerin Gudrun Kühne zu sehen sein. Sandstein und Bronze sind ihre bevorzugten Materialien in der Plastik. Neben Skulpturen runden Gemälde und Zeichnungen die Ausstellung ab.
Ein regionaler Kunst-Höhepunkt wird Ende Mai die Ausstellung des Bautzener Künstlers Hans Kutschke. So wie er sich vor 1989 von einem floskelhaften „Sozialistischen Realismus“ abgrenzte, fühlt er sich bis heute zuweilen von der Verflachung heutiger Kunstäußerungen abgestoßen. Seine jüngeren Werke widmet der Wahl-Dresdener mit Atelier in Bautzen Bau- und Architektursequenzen von der Elbe wie italienische Landschaften und Städte. Das Kunstvereins-Jahr klingt 2020 wieder mit der großen Gemeinschaftsausstellung aus.
Galerie Budissin, Schloßstraße 10 in Bautzen, Öffnungszeiten: dienstags bis sonnabends, 14 bis 18 Uhr. Die Ausstellung ist bis 10. Januar zu sehen.
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