Radeberg
Merken

Kunststücke auf zwei Rädern

Beim 9. Knorpelschänken-Enduro in Feldschlößchen zeigten die Fahrer ihr ganzes Können. Rund 1 000 Besucher sahen sich das Spektakel an.

Von Bernd Goldammer
Teilen
Folgen
Kurz nach dem Massenstart kämpften die Fahrer um eine gute Ausgangsposition. Rund 1 000 Besucher säumten die Strecke.
Kurz nach dem Massenstart kämpften die Fahrer um eine gute Ausgangsposition. Rund 1 000 Besucher säumten die Strecke. © Foto: Bernd Goldammer

Feldschlößchen. Eine Hitzeschlacht hatten die Piloten beim 9. Knorpelschänken-Enduro am Sonnabend in Feldschlößchen zu bestreiten. Bei Temperaturen von mehr als 30 Grad kamen sie unter ihren Helmen und den dicken Motorradkombis gehörig ins Schwitzen. Die Veranstalter um Johannes Baumgärtel und René Brückner reagierten prompt. An der Strecke war eine Durchfahr-Dusche installiert worden, die die Fahrer gerne in Anspruch nahmen.

Ältester Fahrer des Tages war der siebzigjährige Lothar Clauß aus Hainichen. Der ehemalige Barkas-Werker kam 1990 zum Enduro Rennsport. Die Strecke in Feldschlößchen fuhr er zum ersten Mal mit. Zeitungsartikel und Veröffentlichungen im Internet haben ihn auf das Knorpelschänken-Enduro aufmerksam gemacht. Er trat beim Hobby-Rennen an.

Der leistungsstarke Tobias Johne vom Quadpoint Schwepnitz fuhr diesmal auch in dieser Klasse mit. Grund: Der junge Mann möchte in wenigen Tagen heiraten. Vorher will er kein Risiko eingehen. Es war klar, dass das Expert-Rennen inzwischen deutschlandweit Beachtung findet. Die Startplätze waren auch in diesem Jahr ruck zuck ausgebucht. Johannes Baumgärtel, René Brückner hatten zusammen mit vielen Helfern aus nah und fern circa vier Wochen an der Streckenführung gearbeitet.

Neue Abschnitte sind hinzugekommen. „Der Anspruch der Strecke ist dadurch weiter angestiegen“, stellte Denis Günter vom Enduro.de – online Magazin fest. Er ist auch als Manager der Hard-Enduro-Series Germany weitbekannt. Feldschlößchen ist ein wichtiger Termin im Jahreslauf des deutschen Motorsportes geworden.

Akrobatisches Geschick zeigten die Fahrer an den Hindernissen. Aus Anlass der 800-Jahr-Feier Radebergs war an dem Parcours das Logo der Bierstadt zu sehen.
Akrobatisches Geschick zeigten die Fahrer an den Hindernissen. Aus Anlass der 800-Jahr-Feier Radebergs war an dem Parcours das Logo der Bierstadt zu sehen. © Foto: Bernd Goldammer

Auf der Expert-Teilnehmerliste waren viele bekannte Namen zu lesen. Tim Apolle der Junioren-Vize-Weltmeister zum Beispiel. Vorjahressieger Leon Hentschel wollte seinen Pokal aus dem vorigen Jahr verteidigen. 

Sogar die bayerische „Extrem- Enduro-Legende“ Gerhard Forster ging hier an den Start. Schon in der ersten Runde wurde es packend und dramatisch zugleich. Leon Hentschel stürzte, nachdem er sich bereits an die Spitze des Fahrerfeldes gesetzt hatte. Beim Trialparcours auf dem Start-Ziel Platz fiel er von der Maschine. Reparaturen an seiner Husqvarna waren erforderlich. Das dauerte und warf ihn auf den fünften Platz zurück. Vizeweltmeister Tim Apolle übernahm die Führung und gab sie nicht mehr her. 

Doch mit schnellen Rundenzeiten kämpfte sich Leon Hentschel wieder bis auf den zweiten Platz vor und verdrängte dabei den 57-jährigen Gerhard Forster auf Platz drei. „Ebenfalls auf den Vormarsch sind die Youngster der Szene: Marc Wulf auf Platz 4, Lucas Müller Platz 5“, stellt Denis Günther fest. Fazit: Es war ein äußerst spannendes Rennen, bei dem ziemlich hart gekämpft wurde. Erstmals gab es auch zwei Unfälle, die in der Radeberger ASB-Asklepios Klinik versorgt wurden.