Meißen
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Ornamente aus Meißen

In der neuen Ausstellung in der Burgstraße 2 zeigt eine Leipziger Künstlerin, was sie in der Domstadt entdeckt hat.

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Die Künstlerin Christina Wildgrube bei der Arbeit am Kaleidoskop. Dieses und weitere Arbeiten, die in Meißen entstanden, sind jetzt in der Burgstraße 2 zu sehen.
Die Künstlerin Christina Wildgrube bei der Arbeit am Kaleidoskop. Dieses und weitere Arbeiten, die in Meißen entstanden, sind jetzt in der Burgstraße 2 zu sehen. © Claudia Hübschmann

Meißen. Ein Kaleidoskop lädt zum Schauen ein. In der Burgstraße 2 kann man durch das Schaufenster hindurch in dieses optische Spielzeug hineinblicken. Es ist Teil der neuen Ausstellung in den Räumen des Meißner Kunstvereins. 

Geschaffen hat das Kaleidoskop die Leipziger Künstlerin Christina Wildgrube, die jetzt im Kunstverein Meißen ausstellt. Die Arbeiten sind in den vergangenen Wochen in Meißen entstanden – während eines Residenzstipendiums unter dem Titel „Das weite Land“. Sie zeichnete und sammelte dafür Formen, Ornamente und Muster der Stadt Meißen, insbesondere der Albrechtsburg, und übertrug diese in einen neuen Kontext. Über die Schaufenster der Räumlichkeiten in der Burgstraße 2 konnten interessierte Besucher und Besucherinnen  am Entstehungsprozess teilhaben.

Auf dem Boden stapelten und ordneten sich verschiedene Schablonen, Farbmuster, Skizzen, Frottagen und Aquarelle, die sie auf ihren Erkundungen durch die Stadt und Landschaft der Region anfertigte und hier in neue Ordnungen und Sinnzusammenhänge brachte. Zeugnisse des  Arbeitsprozesses der Künstlerin finden sich in der Ausstellung an der Wand und in Form einer Arbeitssituation mit Tisch und Stuhl vor dem Schaufenster. 

In mehreren Landschaftsbildern kommt ein Strichmuster zum Einsatz, welches als Schabloniertechnik auf den Wänden der Albrechtsburg zu finden ist und damit eine Verbindung zu vergangenen Arbeiten der Künstlerin herstellt. Eine Wandarbeit aus blauen Strichformationen gibt das Fugenbild eines aus Sandsteinquadern gemauerten Durchganges wieder.

Zum Blick durch ein Kaleidoskop und zu weiteren Überraschungen lädt die Künstlerin Christina Wildgrube in die Burgstraße 2 ein.
Zum Blick durch ein Kaleidoskop und zu weiteren Überraschungen lädt die Künstlerin Christina Wildgrube in die Burgstraße 2 ein. © Claudia Hübschmann

Schablonenreste wurden zu einem Kaleidoskop zusammengefügt, das während der Ausstellung weiter gestaltet wird. "Die Ausstellung lädt ein, ähnlich der Arbeitsweise der Künstlerin, Formen, Fragmente, Verkettungen und Details aufzuspüren und in ihre Welt einzutauchen", heißt es in einer Mitteilung des Kunstvereins.

Ende vergangenen Jahres hatte der Kunstverein Meißen zwei Residenzstipendien für die Jahre 2020/21 ausgeschrieben. Eine fünfköpfige Jury wählte aus 61 bundesweit eingegangenen Bewerbungen für dieses Jahr die Leipziger Künstlerin Christina Wildgrube aus. "Die Jury überzeugte ihr experimenteller Umgang mit spezifischen Eigenheiten des Ortes, insbesondere der historisch geprägten Architektur und Bausubstanz der Stadt Meißen, die als Grundlage ihres Vorhabens dienten", so der Kunstverein. Während dieser Zeit wurde der Stipendiatin zur Förderung ihrer künstlerischen Laufbahn eine freie Unterkunft und ein angemessenes Stipendium zur Verfügung gestellt. (SZ)

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog, welcher die Entstehung des Arbeitsvorhabens während des Stipendiums dokumentiert. Dieser wird mit dem Ende der Ausstellung zur Finissage am 20. Juni um 17 Uhr präsentiert. Die Ausstellungsräume in der Burgstraße 2 sind Mittwoch bis Freitag, 11 bis 18 Uhr, und Samstag, 10 bis 15 Uhr, geöffnet.

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